Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Bundespräsident beruft Liane Benning in Wissenschaftsrat

Die Leiterin der GFZ-Sektion 3.5 Grenzflächen-Geochemie wird ab dem 1.02.2024 für drei Jahre Mitglied in dem höchsten Beratungsgremium der Bundesregierung zu übergeordneten Wissenschaftsfragen.

Liane G. Benning, Leiterin der Sektion 3.5 Grenzflächen-Geochemie am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und Professorin an der FU Berlin, wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als eine von acht neuen Mitgliedern in den Wissenschaftsrat berufen. Das Gremium berät die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs durch Stellungnahmen, Empfehlungen und Positionspapiere. Es besteht aus einer 32-köpfigen Wissenschaftlichen Kommission und einer 22-köpfigen Verwaltungskommission.

Vorgeschlagen wurden die neuen wissenschaftlichen Mitglieder gemeinsam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft. Sie zeichnen sich laut Wissenschaftsrat dadurch aus, dass sie wissenschaftliche Exzellenz mit wissenschaftspolitischer Kompetenz und Erfahrung verbinden. Sie agieren nicht als Interessenvertreter:innen eines Faches oder einer bestimmten Institution.

Liane G. Benning übernimmt ihre Aufgaben im Wissenschaftsrat zum 1. Februar 2024 für eine Amtszeit von drei Jahren.

Die vielfach international ausgezeichnete Geochemikerin leitet seit 2014 am GFZ die Sektion „Grenzflächen-Geochemie“. Seit 2016 ist sie in gemeinsamer Berufung Professorin an der Freien Universität Berlin. Vorherige Stationen ihrer wissenschaftlichen Karriere waren die ETH Zürich in der Schweiz, die Pennsylvania State University in den USA und die University of Leeds in Großbritannien. Sie leitet ein hochgradig internationales, dynamisches und interdisziplinäres Team, das Themen erforscht, die von Biogeochemie/Umweltgeochemie über reine Materialwissenschaften bis hin zu mikrobiellen Ökologieprozessen in extremen Umgebungen wie Eis und Schnee reichen. Der Schwerpunkt liegt auf der quantitativen Aufklärung von „Grenzflächenreaktionen“: Diese biogeochemischen Prozesse treiben und kontrollieren, wie sich die Oberfläche unseres Planeten formt – von der Nano- bis zur globalen Skala.

Liane G. Benning ist und war Gutachterin für zahlreiche wissenschaftliche Journale und Fördereinrichtungen. Darüber hinaus ist sie in wichtigen nationalen wie internationalen Gremien aktiv: Unter anderem war sie von 2015 bis 2017 Präsidentin der European Geochemical Society. 2017 wurde sie zum Mitglied der Academia Europaea (AE) ernannt, 2018 in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina berufen. 2020 wurde sie zum „Geochemistry Fellow“ der European Association of Geochemistry und der Geochemical Society ernannt. Seit 2020 ist sie – mit Beginn des Jahres 2024 in zweiter Amtszeit – bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft Mitglied im Fachkollegium für Mineralogie, Petrologie und Geochemie.

Liane G. Benning zu ihrer Berufung in den Wissenschaftsrat:

„Es ist eine große Ehre für mich, in dieses hohe Gremium berufen worden zu sein. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und darauf, meine Erfahrungen einzubringen, selber zu lernen und die strukturellen Rahmenbedingungen der deutschen Forschungs- und Hochschullandschaft für die nächsten Jahrzehnte mitzugestalten – nicht zuletzt, um die deutsche Wissenschaft auch international weiter zu stärken.“

Glückwünsche von Susanne Buiter, der Wissenschaftlichen Vorständin des GFZ:

„Ich gratuliere Liane G. Benning herzlich zur Übertragung dieser ehrenvollen Aufgabe. Es ist ein großer Dienst an der Gemeinschaft, dass exzellente Wissenschaftler:innen auf dieser Ebene an der langfristigen Ausgestaltung unseres Wissenschaftssystems mitwirken. Ihr Engagement trägt dazu bei, die Rahmenbedingungen für exzellente und relevante Forschung und die Ausbildung in Deutschland für die wichtigen Zukunftsaufgaben weiterzuentwickeln.“
 

Der Wissenschaftsrat und seine Aufgaben

Der Wissenschaftsrat wurde 1957 gegründet und ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa. Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs.

Die vom Bundespräsidenten berufenen Mitglieder werden für die Dauer ihrer Amtszeit in der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats tätig. Die Wissenschaftliche Kommission hat 32 Mitglieder. Davon kommen 24 aus Wissenschaft und Forschung, die übrigen acht sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die gemeinsam von der Bundesregierung und den Landesregierungen vorgeschlagen werden.

Der Wissenschaftsrat hat einen Fach- und Disziplinen-übergreifenden Blick auf das gesamte Wissenschaftssystem in Deutschland und seine wesentlichen Strukturen wie Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Forschungsverbünde, aber auch ganze Landeshochschulsysteme und die industrielle Forschung.

Zu seinen Aufgaben gehört auch die Evaluation, zum Beispiel im Rahmen der Exzellenzstrategie, bei der Beurteilung von großen Forschungsinfrastrukturen, der Akkreditierung von privaten Hochschulen oder bei der Bewertung einzelner Forschungseinrichtungen oder Forschungsrichtungen, wie aktuell den Perspektiven der Agrar-, Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften.

Der Wissenschaftsrat hält seine unterschiedlichen Aufgaben im Rahmen eines Arbeitsprogramms fest. Das Arbeitsprogramm des Wissenschaftsrats wird jeweils im Januar und im Juli aktualisiert und durch seine Vollversammlung verabschiedet.

(Mit Material des Wissenschaftrates)

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