3D-Seismik – Fenster in den Schorfheider Untergrund
Seit 2002 führt das Deutsche GeoForschungsZentrum an der Geothermie-Forschungsplattform Groß Schönebeck exemplarisch Untersuchungen zur Nutzung tiefer geothermischer Ressourcen des Norddeutschen Beckens durch.
In einem nächsten Schritt wurden vom 20. Februar 2017 bis zum 10. März 2017 im Umfeld der Geothermie-Forschungsplattform Groß Schönebeck 3D-seismische Messungen an der Oberfläche sowie in den am Standort existierenden zwei Forschungsbohrungen durchgeführt. Das Messgebiet schließt die Gemeinde Schorfheide sowie Randgebiete der Gemeinden Joachimsthal und Marienwerder ein.
Zum Einsatz kam die Vibroseismik, das am wenigsten in die Natur eingreifende Erkundungsverfahren zur Untersuchung der Erdkruste. Ähnlich der medizinischen Ultraschalluntersuchung wird dabei der Untergrund von der Oberfläche her mit Wellen durchstrahlt, um die inneren Strukturen hochauflösend abzubilden.
Die seismischen Messungen werden neue Erkenntnisse zur Lage und Struktur der Gesteinsschichten bis in eine Tiefe von ca. 4.000 Metern liefern. Eine erste Datenauswertung zeigt bereits, dass die Messkampagne ein Erfolg war. Die Daten versprechen ein detailliertes Abbild der tiefen geologischen Strukturen unter der Schorfheide.
Mit dem Wissen können Rückschlüsse auf eine mögliche Nutzung tiefer Erdwärmeressourcen des Norddeutschen Beckens gezogen werden.