Messung, Überwachung, Minderung und Bewältigung der Umweltauswirkungen von Schiefergas (M4ShaleGas)
M4ShaleGas steht für die Messung, Überwachung, Minderung und Bewältigung der Umweltauswirkungen von Schiefergas und wird durch das Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union finanziert. Das Hauptziel des M4ShaleGas-Projekts ist die Untersuchung und Bewertung potenzieller Risiken und Auswirkungen der Exploration und Gewinnung von Schiefergas. Schiefergas ist per Definition ein in Schiefer gefangenes Erdgas. Es gibt mehrere Bedenken im Zusammenhang mit der Exploration und Förderung von Schiefergas, von denen viele mit dem sogenannten „Fracking“-Prozess verbunden sind. Über diesen Stimulationsprozess wird der Gasfluss aus dem Gestein erst ermöglicht. Zu den möglichen Risiken und Bedenken gehören beispielsweise die eingesetzten Chemikalien und das aus dem Prozess stammende Rückflusswasser sowie deren möglicher Einfluss auf flache Grundwasserleiter.
Das sogenannte „Fracking“ ist eine Bohrlochstimulationstechnik, bei der durch eine unter Druck stehende Flüssigkeit Risse im Gestein erzeugt werden. Oft handelt es sich bei dem Gestein um Schwarzschiefer.
Die Verarbeitung oder Entsorgung von Rückflusswässern aus dem Fracking-Verfahren erfordert Kenntnisse über deren Zusammensetzung. Die Sektion Fluidsystemmodellierung wendet geochemische Prozessmodelle an, um die Risikobewertung potenzieller Schiefergasproduktion mit vorausschauenden Simulationen zu unterstützen. Konzentrationen von organischen und anorganischen Verbindungen, die im Feld und im Labor gemessen werden, dienen zur Kalibrierung des Systems.