Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre, im Juni 2013 und August 2002 waren mit jeweils 8 Mrd. Euro bzw. 12 Mrd. Euro die teuersten Naturkatastrophen in Deutschland. Aufgrund des Klima- sowie Globalen-Wandels, wie beispielsweise die Wertezunahme in überschwemmungsgefährdeten Gebieten, ist es wahrscheinlich, dass das Hochwasserrisiko zukünftig weiter steigen wird.
Ziel unserer Arbeiten ist die Entwicklung von Methoden zur Quantifizierung des Hochwasserrisikos sowie zur Bewertung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Wir betrachten die gesamte Prozesskette, von den auslösenden meteorologischen Ursachen über den Abfluss in den Einzugsgebieten, den Wellenablauf in den Flüssen, die Effekte von Schutzanlagen bis hin zu den negativen Auswirkungen von Hochwasser. Dazu werden Simulationsmodelle für die verschiedenen Prozesse, insbesondere für die großskalige Anwendung, entwickelt und gekoppelt. Beispielsweise entwickeln wir neuartige, probabilistische, multi-parameter Modelle zur Abschätzung der Hochwasserschäden von Privathaushalten und Unternehmen. Neben diesen Modellierungsansätzen werden Daten-getriebene Ansätze verwendet, um Eintrittswahrscheinlichkeit, Intensität und Auswirkungen von Hochwasser auf den Menschen und seine Umwelt zu quantifizieren. Durch regelmäßige Datenerhebungen nach allen größeren Hochwassern seit 2002 in Deutschland wurde eine, im Hinblick auf die Anzahl der Schadenfälle wie auch der Detailliertheit der Informationen, weltweit einmalige Hochwasserschadendatenbank aufgebbaut. Basierend auf Prozessanalysen vergangener Hochwasserereignisse wird die Wirksamkeit verschiedener Vorsorgemaßnahmen quantifiziert und die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit für ein effizientes, nachhaltiges Risikomanagement unter Bedingungen des Klimawandels unterstützt.