M. Sc. Rebecca Volkmann
Funktion und Aufgaben:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) in der Anorganischen und Isotopengeochemie (Sektion 3.1)
Mitbetreuerin Röntgendiffraktometrie-Labor der Sektion 3.5
Betrieblicher Ersthelfer Sektion 3.1
Wissenschaftliche Interessen:
PostDoc Projekt:
Im Rahmen des DFG-geförderten Projekts DOME untersuche ich die Entstehungsgeschichte von vulkanogenen Sulfidlagerstätten (VMS-Lagerstätten). Diese Lagerstätten weisen oft nicht nur hydrothermale Alteration, sondern auch niedrig-metamorphe Überprägungen auf. Mittels Petrographie und geochemischen Analysen, wie z.B. LA-ICP MS, untersuche ich die akzessorischen Phasen sowohl in den Erzkörpern als auch in deren Wirtsgesteinen proximal und distal zum Erzkörper. Geochemische Muster und texturelle Beziehungen von Zirkonen, Monaziten, Rutilen, und weiteren Phosphaten und Ti-Phasen geben Aufschluss über hydrothermalen, vulkanogenen oder metamorphen Ursprung und können somit als typische "Marker" für die Prozesse in Sulfidlagerstätten verwendet werden.
Promotionsprojekt:
In meinem Promotionsprojekt untersuchte ich die Nukleations- und Wachstumskinetik des Phosphatminerals Struvit (MgNH4PO4*6H2O). Vorkommen sind in Abwassersystemen, Guano-reichen Böden und in menschlichen und tierischen Nierensteinen (sogenannte Infektsteine). Bisherige Studien untersuchten die Bildungsbedingungen von Strubit insbesondere in Abwässern, um die Verstopfung von Pipelines zu vermeiden und die Ausfällungen zurückzugewinnen, um sie als Phosphor- und Stickstoff-reichen Dünger zu verwenden.
Ich untersuche die Keimbildung und das Kristallwachstum im puren (NH4)2HPO4 - MgCl2*6H2O System mit UV-Vis Trübungsmessungen und Überwachung des pH-Wertes während der Struvitsynthese in Lösung. Über die Temperaturabhängigkeit der Bildung ist wenig bekannt, daher führe ich die Experimente bei verschiedenen Temperaturen im Niedrig-Temperatur-Bereich durch.
Unter Atmosphärenbedingungen ist Struvit instabil und wandelt sich an der Luft in die Phasen Newberyit (MgPO3(OH)*3H2O) und Dittmarit (MgNH4PO4*H2O) um. Anhand von ex-situ Röntgendiffraktometrie (XRD) von Pulverproben und Rietveld-Analysen bestimme ich die kinetischen Raten dieses Prozess sowie den Einfluss von Temperatur. Optische Mikroskopie und Raman-Spektroskopie von Einkristallen gibt mir Aufschluss über texturelle Beziehungen Umwandlungsphasen zu Struvit. Für die Verwendung als Dünger sind Erkenntnisse über die Umwandlung von Struvit wichtig, da hierbei Stickstoff verloren geht. Für weitere Informationen siehe auch Struvit-Kristallisation.
Weitere Projekte:
Röntgenographische Untersuchungen von Zink-Hefe-Proben in Kooperation mit der TU Berlin.
Karriere:
2024 - heute: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc), Sektion 3.1, Geoforschungszentrum Potsdam
2020 - 2024: Promotionsstudentin, Sektion 3.5, Geoforschungszentrum Potsdam
2017 - 2020: Wissenschaftliche Hilfskraft, Arbeitsgruppe Petrologie, Ruhr-Universität Bochum
2017: Studentische Hilfskraft, Arbeitsgruppe Petrologie, Ruhr-Universität Bochum
Werdegang / Ausbildung:
2017 - 2020: M.Sc. Geowissenschaften, Vertiefungsrichtung Petrologie, Ruhr-Universität Bochum
Thema der Masterarbeit: "Carbonate minerals associated with the volcano-sedimentary iron-
ores of the Lahn-Dill type: A petrographic and geochemical study"
2013 - 2017: B.Sc. Geowissenschaften, Ruhr-Universität Bochum
Thema der Bachelorarbeit: "Petrographie und Geochemie an Metapeliten der Buchan-Zone in Nordost-Schottland"
Wissenschaftliche Gremien:
2021 - heute: Mitglied der Nachwuchsgruppe "Young Mineralogists" der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft zur Unterstützung
Studierender und junger Forschender im Bereich der Geochemie, Mineralogie, Kristallographie und Petrologie in ihrer
beruflichen Laufbahn
11/2021 - 02/2023: DoktorandInnenvertretung GFZ Potsdam
2017 - heute: Mitglied der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG)
Auszeichnungen:
2023 | Nachwuchspreis 2023 der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft
2022 | Erhalt der Förderung für die Zurich School of Crystallography 2022