FERGHANA - Aktive Deformation des Ferghanabeckens aus lokalen Erdbeben Daten
Ziele
Das Ferghanaprojekt ist eine seismotektonische Studie zu einem der wichtigsten intramontanen Becken Zentralasiens: Dem Ferghanabecken, eingerahmt von den dem Tien Shan zugehörigen Chatkal, Ferghana und Alai Bergketten. Es ist dicht besiedelt und von überragender ökonomischer Bedeutung für die Region. Wir werden seismologische Daten eines temporären regionalen aus 21 Stationen bestehenden, zwischen 9/2009–9/2010 registrierenden Netzes analysieren. Die auf diesen lokalen Netzen basierenden präzisen Hypozentren und Herdmechanismen ermöglichen die Identifikation aktiver seismischer Strukturen und die Quantifizierung der Deformation. Im Ferghanabecken interessiert uns besonders inwiefern extreme Oberflächenprozesse durch Tektonik gesteuert werden. Das Zusammenspiel von Störungsaktivität, der dadurch erzeugten Topografie und induzierten Bodenbewegung und Hanginstabilitäten soll durch die Analyse des zeitlichen und räumlichen Auftretens von Erdbeben und Hangrutschungen beleuchtet werden. Die Ergebnisse dieser Studie, zusammen mit neotektonischen und Fernerkundungs-Projekten und GPS Verschiebungsmessungen werden zu einem quantitativen tektonischen Modell führen, das eine Voraussetzung für jegliche Gefahrenanalyse ist.
PIs: Christian Haberland (Sekt. 2.2), Bernd Schurr (Sekt. 4.1)
Partner: Central Asian Institute of Applied Geosciences, Bishkek, Kirgistan
Publikationen:
Feld, C., C. Haberland, B. Schurr, C. Sippl, H.-U. Wetzel, S. Roessner, M. Ickrath, U. Abdybachaev, and S. Orunbaev (2015), Seismotectonic study of the Fergana Region (Southern Kyrgyzstan): distribution and kinematics of local seismicity, Earth, Planets and Space, 67(1), 1–13, doi:10.1186/s40623-015-0195-1.
Haberland, C., U. Abdybachaev, B. Schurr, H.-U. Wetzel, S. Roessner, A. Sarnagoev, and S. Orunbaev (2011), Landslides in southern Kyrgyzstan: Understanding tectonic controls, Eos, Transactions, AGU, 92(20), 169–176, doi:10.1029/2011EO200001.