Towards understanding the driving mechanisms of subduction related seismicity from a high-resolution seismicity study in the Northern Chile subduction zone
Untersuchung mitteltiefer Seismizität in Nordchile
In diesem Projekt erforschen wir die Struktur der abtauchenden Nazca-Platte in Nordchile mit seismologischen Methoden. Über die letzten ca. 10 Jahre wurde dort durch das IPOC-Netzwerk und viele kleinere, temporär installierte Netzwerke (z.B HART-Pisagua, MEJIPE-Projekt) ein gigantischer Satz seismologischer Wellenformdaten erhoben. Aus diesem Datensatz haben wir bereits einen hochauflösenden Bebenkatalog erstellt, der mehr als 100.000 Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 8 beinhaltet. Ein großer Teil dieser Beben findet nicht direkt an der Plattengrenze, wo Nazca-Platte und südamerikanische Platte aneinanderreiben, sondern innerhalb der abtauchenden Nazca-Platte statt. Wie genau diese sogenannten ‘mitteltiefen Beben’ entstehen ist bislang nicht bekannt. Man nimmt an, dass Mineralreaktionen in der abtauchenden Platte Fluide freisetzen, die wiederum die Bebentätigkeit ermöglichen.
Wir benutzen nun die vorliegenden Datensätze, um mehr über diese seismogenen Prozesse zu erfahren. Dazu werden einerseits Abbildungsverfahren verwendet, die die abtauchende Platte genauer charakterisieren sollen und z.B. die ozeanische Kruste hervorheben können. Andererseits werden Quellparameter der Beben bestimmt und damit die Physik der Bruchprozesse untersucht.
PIs: Jörn Kummerow (FU Berlin), Serge Shapiro (FU Berlin), Bernd Schurr (Sektion 4.1)
Postdocs: Christian Sippl (Sektion 4.1), Wasja Bloch (FU Berlin)
Finanzierung: DFG Projekt