ALPSHAPE2 – Aktuelle Kinematik der Südöstlichen Alpen
Seit 2017 unterstützt die Deutsche Forschungsgesellschaft im Rahmen des Schwerpunktprogrammes “Gebirgsbildungsprozesse in 4 Dimensionen (MB-4D)” interdisziplinäre Forschungsarbeiten, welche die Struktur der Alpen vom oberen Mantel bis zur Oberfläche untersuchen. Alle Projekte stützen sich dabei auf hochauflösende seismologische Daten der Europäischen AlpArray Mission. Das ALPSHAPE2 Projekt beobachtet die milimetergenaue Kinematik der Erdoberfläche mit Hilfe von Zeitreihen-Analysen des Globalen Navigations-Satelliten System (GNSS) und der Radar-Satelliten-Interferometrie (InSAR). Die daraus gezogenen Erkenntnisse werden mit Modell-Simulationen verglichen, welche wiederum Rückschlüsse auf die verursachenden krustalen Prozesse erlauben. Der räumliche Fokus der Studie liegt auf den südöstlichen Alpen, wo die adriatische Platte sich unter den Alpenbogen schiebt und die stärksten Erdbeben des gesamten Alpenraumes gemessen werden (Abb.1). Wir arbeiten dabei eng zusammen mit GNSS Experten der Universität Ljubljana und einem weiteren MB-4D Projekt (S. Cesca/GFZ, J. Kummerow/FU Berlin), welches die regionale, krustale Mikroseismizität mit Hilfe des AlpArray SWATH-D Projektes untersucht.
Abb. 1: Tektonische Übersucht der südöstlichen Alpen mit aktiven Störungen (rotbraun), Mikro-Seismizität (graubraune Punkte), historische M>6 und M>6.9 Erdbeben (gelbe/orange Sterne), publizierte GNSS Geschwindigkeiten (lila Pfeile) und mögliche GNSS Messpunkte (Dreiecke). Die gestrichelten Linien zeigen die räumliche Ausdehnung der Radarsatelliten-Aufnahmen, die gelben Linien die Ausdehnung des SWATH-D-Netzwerkes. Störungen: GF – Giudicarie, IF – Idrja, MM – Mur-Müritz, RF, Raša, SAF – Südliche Alpenfront, SF – Sava, SEMP – Salzach-Ennstall-Mariazell-Puchberg, PAF – periadriatische Linie. Städte: K – Klagenfurt, L – Ljubljana, U – Udine, V – Verona.
PIs: Sabrina Metzger (Sektion 4.1), Oliver Heidbach (Sektion 2.6), Julia Neelmeijer (Sektion 1.4)
Finanzierung: DFG 442567237
Projektdauer: 2020 – 2023
Partner: Sektionen 1.1, 2.1, 2.2, 3.3 am GFZ Potsdam, Universität Ljubljana (Slowenien), Freie Universität Berlin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Friedrich-Schiller-Universität Jena