Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

CHASING - Charakterisierung der Quelleneigenschaften von NW-Böhmen/Vogtland-Erdbebenschwärmen unter Verwendung neuartiger Netzwerk- und Wellenformverarbeitungswerkzeugen

 

Laufzeit: 2023 – 2025
Zuwendungsgeber: DFG - SPP 1006: International Continental Scientific Drilling Program (ICDP)
Projektverantwortliche: Pinar Büyükakpinar
Kooperationen/Partner:
Institute of Geophysics of the Czech Academy of Science
Universität  Potsdam
Universität Leipzig
Ludwig Maximilian Universität München
Universität Granada (Spanien)
National Institute of Geophysics and Volcanology – INGV

Eines der Hauptziele des ICDP-Eger-Projekts ist es, die Ursache der Erdbebenschwärme in der Region NW-Böhmen/Vogtland und die Rolle von Fluiden oder Magmen zu verstehen. Wir wollen zeitliche Veränderungen von Erdbebenschwärmen erforschen und sie mit Modellen zur Entstehung von Erdbebenschwärmen vergleichen.  Aufgrund der einzigartigen Messbedingungen, die durch die Kombination von engmaschigen seismologischen Bodenstationen mit kleinräumigen Hochfrequenz-3D-Arrays und ICDP-Messbohrungen gegeben sind, wird das Projekt mit innovativen Ansätzen die für diese Ziele notwendigen Quelleninformationen sammeln.

Das Projekt zielt darauf ab, eine neuartige automatische Verarbeitung zu entwickeln, um den reichhaltigen und einzigartigen Datensatz zu nutzen, einschließlich wellenformbasierter Detektion, Re-Lokalisierung und Bayes'scher Full-Moment-Tensor-Inversion. Wir beabsichtigen, die Größe des Katalogs mit einem Vollständigkeitsgrad Mc<-0,5 deutlich zu erhöhen. Darüber hinaus sollen die Quelleigenschaften der kleinsten Mikrobeben durch Anwendung einer relativen Momententensor-Inversionsmethode aufgedeckt werden. Aus den azimutalen Variationen der Amplituden der Quellzeitfunktionen lassen sich die Bruchrichtungen abschätzen. Durch die Kombination von relativen Orten, relativen Quellmechanismen, Änderungen der Bruchrichtung mit fluidinduzierter Seismizität und Einlagerungsmodellen können die Prozesse entschlüsselt werden, die zu Erdbebenschwärmen führen.

Letztlich soll die Frage beantwortet werden, ob Schwärme in der Region einen gemeinsamen Ursprung haben und ob die außergewöhnlich starke Aktivität unter Nový Kostel seit 1984 darauf hindeutet, dass an dieser Stelle Magma in die obere Kruste eingedrungen ist.

zurück nach oben zum Hauptinhalt