Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

(b) Erdbebenstatistik und Seismizitätsmodelle

Aufgrund der Komplexität der Erdbebenprozesse und Beobachtungen besteht ein großer Bedarf an integrativeren Beobachtungen, Modellierungen und Analysen in der Erdbebenphysik. Mithilfe statistischer Ansätze untersuchen wir die Erdbebenverteilungen in Raum, Zeit und Magnitude in beobachteten Seismizitätsdaten auf lokaler, regionaler und globaler Skala. Insbesondere konzentrieren wir uns auf induzierte Seismizität und auf natürliche Erdbebencluster wie Vorbebenaktivität (siehe Abbildung bezüglich des 2014 M8.1 Iquique-Hauptbebens in Chile), Nachbeben und Erdbebenschwärme, sowie die Wiederkehr von Großereignissen auf Störungszonen. Wir schätzen Erdbebenraten, testen Hypothesen und formulieren Seismizitätsmodelle. Dabei verwenden wir rein datengetriebene statistische Modelle wie das ETAS-(Epidemic Aftershock-Type Sequence) Modell, sowie statistische Modelle basierend auf beobachteten Verformungsdaten, Coulomb-Spannungsberechnungen und raten- und zustandsabhängiger Reibung. Die Seismizitätsmodelle werden durch Datenassimilation kalibriert und für zeitabhängige Erdbebenvorhersagen und seismische Gefährdungsabschätzungen verwendet.

 

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