Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Distant Early Warning System

DEWS

Die Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean an Weihnachten 2004 hat gezeigt, dass die Tsunami-Früherkennung, die Warnung der Öffentlichkeit sowie der Austausch von Warnmeldungen zwischen den Staaten in der Region des Indischen Ozeans verbessert werden müssen. Es besteht ein dringender Bedarf an einer neuen Generation von zuverlässigen Tsunami-Frühwarnsystemen basierend auf einer zuverlässigen Multi-Sensor-Monitoring-Plattform.

Die Zeit zwischen einem ersten starken Erdbeben und der Detektion des Tsunamis muss drastisch reduziert werden. Warnmeldungen sollten schneller generiert und primär an zuständige Behörden und die gefährdete Öffentlichkeit versendet werden. Eine erste Warnung sollte schnell und zuverlässig erfolgen und von Warnungen gefolgt werden, die die aktuelle Situation mit genaueren Informationen verständlich und zuverlässig kommunizieren, so dass Anweisungen von Betroffenen befolgt werden können. Eine weitere wichtige Herausforderung ist die internationale Kommunikation und der Austausch von Warnungen in der Region des Indischen Ozeans.

Das Projekt DEWS (Distant Early Warning System) zielt auf die Stärkung der Frühwarn-Kapazität durch den Bau einer innovativen Generation von interoperablen Tsunami-Frühwarnsystemen. Die Tsunami-Erkennung basiert auf einer offenen Sensor-Plattform, welche verschiedene Sensorsysteme zur Detektion und Überwachung von Erdbeben, Pegelständen und Landverschiebungen integriert. Auf der Grundlage des verbesserten Informationsaustauschs mit den Sensoren und Sensorsystemen (Upstream) wird die angeschlossene Informations-Logisitk zur Versendung von Warnmeldungen über verschiedenste Informationskanäle (Downstream) realisiert. Warnmeldungen werden angepasst an die Bedürnisse der verschiedenen Nutzergruppen an Öffentlichkeit, Behörden und Notfallmanagement-Kräfte verbreitet.

Von besonderer Bedeutung ist die Kommunikation von Informationen und Warnmeldungen zwischen Warnzentren verschiedener Nationen der Region des Indischen Ozeans. Basierend auf den Ergebnissen des Deutsch-Indonesischen Tsunami-Frühwarnsystems GITEWS (German Indonesian Tsunami Early Warning System) wird im Rahmen von DEWS ein Referenzmodell für interoperable Tsunami-Frühwarnsysteme entwickelt.

Das Design von DEWS basiert daher auf Standards und praktischen Erfahrung auf dem Gebiet der Frühwarnung von Natur- und vom Menschen ausgelöste Katastrophen. Nach den Leitlinien des DEWS Referenzmodells wurden die Komponenten eines Tsunami-Frühwarnsystems mit Upstream, Kommandoraum und Downstream entwickelt. Sowohl das DEWS Referenzmodell als auch die Softwarekomponenten wurden in zwei Prototyp-Implementierungen, einem nationalen und einem regionalen Tsunami-Frühwarnzentrum, validiert. Das Szenario für das nationale Zentrum konzentriert sich dabei auf die Warnung der Öffentlichkeit, Behörden und Notfallmanagement-Kräften in einem mehrsprachigen Umfeld. Das Szenario für das regionale Zentrum hingegen konzentriert sich auf den Ausstausch von Warnungen und Informationen zwischen Warnzentren verschiedener Staaten.

In Indonesien, Thailand und Sri Lanka sind die zuständigen Behörden für Katastrophenmanagement und den Betrieb von Frühwarnsystemen sowie Universitäten im DEWS Projekt beteiligt. Sie haben einerseits dazu beigetragen, die Qualität der Nutzer- und Systemanforderungen erheblich zu verbessern und auf der anderen Seite den Transfer der im Rahmen von DEWS entwickelten Technologie einschließlich Kapazitätsaufbau durchzuführen. Das Projekt soll auch die Übertragbarkeit und Anwendbarkeit von DEWS auf andere Regionen, wie dem Mittelmeerraum, gewährleisten.

Neben den Partnern aus Indonesien, Thailand und Sri Lanka gehören öffentliche und private Organisationen mehrerer EU-Mitgliedstaaten zum DEWS Konsortium. Es verbindet Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen und ermöglicht innovatives und interdisziplinäres Denken mit der hierfür nötigen Erfahrungen.

Weitere Einzelheiten finden Sie auf der DEWS-Website: www.dews-online.org

 

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