Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Der menschliche Einfluss auf Bodenerosion auf Kreta

Auf Kreta wird untersucht, ob und wie stark die Minoer die früheste europäische Hochkultur und nachfolgende Hochkulturen durch Landnutzung und Abholzung Erosionsraten auf der Insel beeinflusst haben. Es ist bis heute ein Rätsel, warum die Minoische Zivilisation, die den Raum um Kreta für mehr als 1500 Jahre beherrscht hat, 1450 v.Chr. relativ schnell verschwunden ist. Eine Hypothese lautet, dass sie die früher üppigen Wälder der Insel komplett abholzten und sich durch den Holzmangel und einsetzende starke Bodenerosion die eigene Lebensgrundlage nahmen. Auch spätere Zivilisationen waren bekannt für Abholzung und Viehzucht. Es gibt aber auch Indizien, dass sich das Klima im Mittelmeerraum über die letzten paar tausend Jahre geändert haben könnte und dies die Veränderung von einer bewaldeten Insel zur heutigen spärlich bewachsenen Insel begünstigt haben könnte.

Dr. Richard Ott quantifiziert mit Hilfe von kosmogenen Nukliden die Entwicklung von Erosionsraten auf verschiedenen Zeitskalen und datiert Flussablagerungen aus den Zeiten der Minoer, Römer usw. Dies soll Hinweise liefern, ob und wie die Landnutzung von Menschen die Landschaft der Insel beeinflusst hat und letztendlich vielleicht zeigen, ob die Minoer durch Abholzung ihren eigenen Untergang besiegelt haben.

Wissenschaftliche Leitung (PI)

  • Dr. Richard Ott, ehem. GFZ Sektion 3.3 Geochemie der Erdoberfläche

Wissenschaftliche Co-Leitung (Co-PI)

 

Für weitere Informationen besuchen Sie die Website: https://richardott.weebly.com/

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