In einer Gruppe von Geologen, Geophysikern und Geochemikern untersuchen wir, wie die Erosion auf aktive Verwerfungen reagiert, indem wir die Erosionsraten im gesamten Einzugsgebiet untersuchen. Dieses Projekt ist Teil des größeren DFG-geförderten SPP „Gebirgsbildungsprozesse in vier Dimensionen (4D-MBB)“. In den Ost-Südalpen-Dinariden ereigneten sich in jüngster Zeit einige mittelstarke bis starke Erdbeben, von denen die Erdbebenserie von 1976 im Friaul (MW 6,4, 5,9 und 6,0) am gründlichsten untersucht ist. Geomorphologische Geländeanalysen und Fernerkundung führten zu ersten Ergebnissen unserer Projektpartner (Diercks et al., 2023, Geomorphology), die zeigen, dass die Kartierung aktiver Verwerfungen in einem sich langsam bewegenden Gebiet mit diesen Methoden an ihre Grenzen stößt. Die Analyse kosmogener Nuklide hat gezeigt (Densmore et al., 2009, Geology), dass sie empfindlich auf Verwerfungen reagiert. Bei Verwendung eines Hangmodells als einfache Vorhersage für die Erosion (Montgomery und Brandon, 2002, EPSL) weisen Gebiete mit geringerer Hangneigung niedrige Erosionsraten auf, da sie nicht von Verwerfungen betroffen sind, während Gebiete mit hoher Hangneigung in Einzugsgebieten, die von Verwerfungen betroffen sind, hohe Erosionsraten aufweisen, da sich eine Einschneide-Welle durch sie bewegt. Mit unserem neuartigen ¹⁰Be(meteorisch)/⁹Be-Denudationsproxy können wir die Erosionsraten in Kalksteinregionen messen. In solchen Regionen scheitert die Anwendung des klassischen Nuklid-Mineral-Paars, d. h. ¹⁰Be(insitu) in Quarz, oft am Fehlen von Quarz. In Slowenien war jedoch die Gewinnung von Quarz möglich. Der Vergleich von in situ und meteorischen Nukliden zeigt eine gute Korrelation.

Kooperationspartner

• Dr. Christoph Grützner, Friedrich-Schiller-Universität Jena
• Prof. Kamil Ustazewski, Friedrich-Schiller-Universität Jena
• Prof. Klaus Reicherter, Universität Aachen

Finanzierung

• DFG-SPP “Mountain BuildingProcesses in Four-Dimensions (4D-MB)”

Laufzeit

• 2018 - 2022