Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Glaziale und erosionsbedingte Beiträge zur spätquartären Hebung der europäischen Alpen

Die europäischen Alpen heben sich um bis zu 2 mm pro Jahr. Es besteht jedoch kein Konsens darüber, welche Prozesse die beobachtete Hebung antreiben und wie viel sie jeweils beitragen. In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf die isostatische Anpassung an die Oberflächenentlastung aufgrund des Eisrückgangs nach der letzten Eiszeit sowie langzeitlicher Erosion – Prozesse, die die Hebung der Alpen zumindest teilweise erklären könnten. Wir wollen die Hypothese prüfen, dass die räumlich und zeitlich variablen, transienten Veränderungen der Vergletscherung und Erosion einen signifikanten Einfluss auf die isostatische Anpassung haben.

Dieses Projekt ist Teil der zweiten Phase des DFG-geförderten Schwerpunktprogramms „Mountain Building Processes in Four Dimensions“ (www.spp-mountainbuilding.de, MB-4D SPP 2017). Das Projekt wird von Prof. Dirk Scherler und Prof. Ricarda Winkelmann (https://www.pik-potsdam.de/members/ricardaw, PIK) geleitet und von der Doktorandin Helen Werner durchgeführt.

Im ersten Teil des Projekts nutzen wir numerische Modelle, um den zeitlichen Verlauf der Eisbedeckung und Erosion während des letzten Gletscherzyklus zu simulieren. Diese Ergebnisse werden in Zusammenarbeit mit Dr. Volker Klemann (GFZ Sektion 1.3) mit einem Lithosphärenmodell kombiniert, um die Gesteinshebungsraten aufgrund der isostatischen Anpassung an Gletscherrückgang und Erosion zu bestimmen. Mithilfe des Vergleichs der modellierten Hebungsraten mit Beobachtungsdaten wollen wir die Rolle von Vergletscherung und Erosion bei der heutigen Hebung der Alpen klären und somit die restliche Hebung mit tektonischen und/oder geodynamischen Prozessen in Verbindung bringen.

Projektpartner

  • Prof. Dr. Ricarda Winkelmann, Potsdam-Insitut für Klimafolgenforschung (PIK) 
  • Volker Klemann, GFZ Sektion 1.3 Erdsystemmodellierung 
  • Guillaume Jouvet, Institute of Earth Surface Dynamics, University of Lausanne, Switzerland

Projektlaufzeit

  • 2021 - 2024

Finanzierung

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