Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Sektion 1.1: Geodätische Weltraumverfahren

Unsere Forschung konzentriert sich auf die Weiterentwicklung und geowissenschaftliche Anwendung von Globalen Navigationssatellitensystemen (engl. Global Navigation Satellite Systems oder GNSS) zur umfassenden Beobachtung des komplexen Systems Erde. Dazu betreiben wir mehr als 100 global verteilte GNSS-Bodenstationen und spezielle GNSS-Empfänger auf niedrigfliegenden Satelliten, nutzen jedoch auch umfangreiche internationale Beobachtungsinfrastrukturen. Ergänzt wird dieses Spektrum durch Arbeiten zur Radiointerferometrie auf langen Basislinien (VLBI), vor allem zur Bestimmung des terrestrischen und himmelsfesten Referenzrahmens und der Erd­orientierungsparameter als fundamentale geodätische Daten­produkte. Damit können wir umfangreich zu verschiedenen Forschungsthemen des GFZ (Atmosphäre, Ozean/Kryosphäre, Naturgefahren, Landschaftsentwicklung) und zur wissenschaftlichen Infrastruktur MESI beitragen.

Unsere GNSS-Anwendungen für die Geowissenschaften sind äußerst vielfältig. So können wir die geometrischen Veränderungen der Erdoberfläche im mm-Bereich bestimmen und daraus z.B. sehr genau die Bewegung von Kontinentalplatten ableiten oder auch Echtzeitmessungen zur Warnung vor Naturkatastrophen beitragen. Veränderungen der GNSS-Signale beim Durchgang durch die Atmosphäre oder bei der Reflexion an der Erdoberfläche nutzen wir zur Bestimmung von Temperatur, Wasserdampf, Elektronendichte und zur Fernerkundung von Ozean-, Land- und Eisoberflächen. Unsere Daten werden dabei tagtäglich zur Verbesserung von Wettervorhersagen genutzt und tragen zum Globalen Klimabeobachtungssystem bei.

Wir sind fest eingebunden in ein internationales Umfeld mit zahlreichen inter­disziplinären Kooperationspartnern aus Forschung, Lehre und Industrie sowie internationalen Organisationen und Forschungs­programmen.

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