High Temperature Instruments for supercritical geothermal reservoir characterization and exploitation
Das EU-Projekt HITI zielt darauf ab, geophysikalische und geochemische Messgeräte und Methoden für die Anwendung in tiefen Geothermiebohrungen mit bis zu überkritischen Bedingungen (T > 380 °C) zur Verfügung zu stellen. Überkritische Geothermiebohrungen sind derzeit nicht-konventionell; Sie könnten in Zukunft jedoch eine sehr effiziente Möglichkeit zur Produktion von Elektrizität aus einer sauberen, erneuerbaren Energiequelle darstellen.
GFZ Anteil im Arbeitspaket 4: Production integrity monitoring
Im Rahmen von HITI werden neue Geräte und Methoden für den ober- und untertägigen Einsatz in tiefen Hochtemperaturbohrungen entwickelt, konstruiert und im Gelände getestet. Die neue Reihe von Geräten und Methoden wurde ausgewählt, um die grundlegenden Daten zur Beschreibung der Struktur und der Dynamik eines überkritischen Reservoirs (Temperatur, Druck, natürliche Gammastrahlung, elektrischer Widerstand, Speichereigenschaften, akustische Abbildung der Bohrlochwand), und zur Kontrolle des Ausbauzustands der Bohrung (Verrohrung und Zementierung, akustischer Bohrloch-Fernseher) im Verlauf der Produktion zur Verfügung zu stellen. Die neuen Bohrlochmessgeräte werden in-situ in bestehenden Bohrungen in Island getestet, zu denen auch die IDDP-Bohrung (“Iceland Deep Drilling Project”) gehört.
Im Arbeitspaket 4 "Production Integrity Monitoring" bringt das GFZ seine Expertise bei faseroptischen Temperaturmessungen in das Projekt mit ein, die für die speziellen Anforderungen bei Hochtemperatur-Geothermiebohrungen weiter entwickelt werden. Das gegenwärtig am GFZ verfügbare System wurde in 4.2 km Tiefe bei Temperaturen von 146 °C im In-situ Geothermielabor Groß-Schönebeck erprobt (Henninges et al., 2005). Im Rahmen von HITI wird ein Sensorkabel während eines Feldexperiments in einer geothermischen Hochenthalpie-Lagerstätte in Island getestet.