Ozeanischer Gezeitendynamo
Die Beobachtung der ozeanischen Strömungen ist von essentieller Wichtigkeit für das Verständnis der Qualität des Meerwassers, der Klimawechsel und des globalen CO2-Budget. Gegenwärtig ist man dafür auf Radarmessungen der Dynamik des Meeresspiegels bei Satellitenmissionen angewiesen. Zweijährige hoch präzise magnetische Messungen des Erdmagnetfeldes mit CHAMP ermöglichten erstmals, den Anteil des ozeanischen Gezeitenflusses am Erdmagnetfeld zu kartieren. Bewegungen des hoch leitfähigen Meerwassers im Erdmagnetfeld induzieren elektrische Felder und Ströme, ähnlich dem Dynamoprinzip. Die elektrischen Ströme erzeugen wiederum ein magnetischen Sekundarfeld, das aus den Daten der CHAMP Satellitenmissionen extrahiert werden konnte. Siehe dazu auch:
Science, January 10, 2003, Volume 299, pp. 239-241.
Abgesehen von neuen Möglichkeiten bei der Beobachtung der Meeresströmungen, erhöht das Miteinbeziehen des Magnetfeldes der Ozeane in unsere Modelle, die Erkennung kleinskaliger magnetischer Anomalien der Erdkruste.