Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Phylogenetische und physiologische Charakterisierung von Mikroorganismen in den tiefen Sedimenten des El’gygytgyn-Krater-Sees

Trotz der Fortschritte auf dem Gebiet der Mikrobiologie in tiefen unterirdischen Ökosystemen (tiefe Biosphäre) in den letzten Jahren, wissen wir noch sehr wenig über die Diversität und Funktion der Mikroorganismen in der tiefen Biosphäre und deren Auswirkungen auf die globalen Stoffkreisläufe. In dem Projekt werden daher die Abundanz und Diversität der mikrobiellen Lebensgemeinschaften in den tiefen Sedimenten des El'gygytgyn-Krater-Sees untersucht. Die Sedimente und Impaktite wurden aus dem El'gygytgyn-See im Rahmen des ICDP-Projektes "Scientific Drilling at El'gygytgyn Crater Lake" von November 2008 bis Mai 2009 erbohrt (Verantwortlicher Wissenschaftler von deutscher Seite: Prof. Dr. Martin Melles, Universität zu Köln). Von besonderem Interesse ist das Verständnis der Entwicklung, des Überlebens und möglicher Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen entlang der sedimentären Chronosequenz von den ältesten bis zu den jüngsten Seesedimenten. Da der El'gygytgyn-See durch einen Meteoriteneinschlag vor 3,6 Millionen Jahren geformt wurde, sollen die Auswirkungen dieses Ereignisses berücksichtigt werden, um die Entwicklung des mikrobiellen Lebens seit dieser Zeit verstehen zu können. Zu diesem Zweck werden mikrobiologische, molekularökologische und geochemische Methoden zur Untersuchung der Seesedimente angewendet. Dies beinhaltet die Untersuchung von kleinräumigen Variationen innerhalb der Struktur der mikrobiellen Lebensgemeinschaften und ihrer potenziellen Stoffwechselaktivität entlang der See-Sediment-Chronosequenz. Die erwarteten Daten tragen zum Verständnis der Entwicklung von mikrobiellen Lebensgemeinschaften in tiefen Sedimenten und deren Entwicklung in Raum und Zeit seit dem Meteoriteneinschlag bei.

Mitarbeiter

Janine Görsch (Doktorandin)

Kooperationspartner

Prof. Dr. Martin Melles, Institut für Geologie und Mineralogie, Universität zu Köln, Köln

Dr. Volker Wenrich, Institut für Geologie und Mineralogie, Universität zu Köln, Köln

 

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