Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

JIGOG

JIGOG (Surface mass redistribution from Joint Inversion of GPS site displacements, Ocean bottom pressure models and GRACE global gravity models) ist ein gemeinsames Projekt des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven, des Instituts für Planetare Geodäsie (IPG) der Technischen Universität Dresden, des Instituts für Geodäsie und Geoinformation (IGG) der Universität Bonn und des GFZ im Rahmen des DFG Schwerpunktprogramms SPP1257 "Massentransporte und Massenverteilungen im System Erde".

Wenn sich Wasser-, Schnee- und Luftmassen an der Erdoberfläche umverteilen, lassen sich die folgenden Effekte beobachten:

  • Das Schwerefeld der Erde ändert sich, da Gegenden mit mehr Massen eine stärkere gravitative Anziehungskraft ausüben,
  • Der Oberflächendruck ändert sich, da sich die neu entstandenen Säulen aus atmosphärischen und ozeanischen Massen durch ein unterschiedliches Gewicht auf der Erdoberfläche bemerkbar machen und
  • Die Form der festen Erde ändert sich, da sie durch den veränderten Oberflächendruck und das veränderte Schwerefeld deformiert wird (Selbstanziehung).

Innerhalb des JIGOG Projekts ist eine Strategie entwickelt worden, um auf konsistente Art und Weise Daten der Satellitenmission GRACE (wöchentliche GFZ Schwerefeldmodelle, verfügbar im Information System and Data Center (ISDC)), simulierte Ozeanbodendruckdaten aus dem FESOM Modell (Finite Element Sea Ice-Ocean Model) des AWI sowie Stationsbewegungen in einem permanenten globalen Netzwerk aus GPS Stationen (konsistent reprozessiert durch das IPG) mit dem Ziel zu kombinieren, die zeitvariablen Massenänderungen an der Erdoberfläche zu erfassen. In Ergänzung zu den genannten Datensätzen gibt es einige andere geodätische Verfahren, die in (naher) Zukunft ebenfalls benutzt werden können, wie z.B. Satellite Laser Ranging (SLR) und Altimetrie. Der Austausch zwischen den Hauptanteilen der Erdmassen ist momentan noch weitestgehend ungenau bekannt und dessen Erfassung mittels einzelner Verfahren wird durch datenspezifische Nachteile erschwert. Unser Kombinationsansatz, basierend auf kleinster-Quadrate-Ausgleichung, ermöglicht eine höhere Genauigkeit, eine größere zeitliche Auflösung und berücksichtigt die datenspezifischen Probleme. Unsere Ergebnisse tragen daher wesentlich zum derzeitigen Wissen über globale Massenänderungen an der Erdoberfläche bei.

Weitere Informationen sind auf der JIGOG Webseite des SPP1257 zu finden.

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