G3P - Global Gravity - based Groundwater Product
Grundwasser ist eine der bedeutendsten Quellen für Frischwasser, sowohl für den Menschen als auch für das gesamte Ökosystem. Grundwasservorräte zu quantifizieren und eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen ist eine der großen Herausforderungen für die Wissenschaft und für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger*innen weltweit.
Aufgrund der herausragenden Rolle, die Grundwasser im globalen Wasser- und Energiekreislauf spielt, wurde es vom Global Climate Observation System (GCOS) zu einer essentielle Klimavariable (Essential Climate Variable – ECV) deklariert. Dennoch stehen in den Copernicus Services der Europäischen Union bisher keine Dienste für diese wichtige Ressource zur Verfügung. Ebenso existiert weltweit keine andere Plattform, welche diese Informationen als lückenlosen, beobachtungsbasierten Datensatz auf globaler Skala anbietet. Diese Lücke soll mit dem G3P, dem Global Gravity-based Groundwater Product, geschlossen werden.
Im G3P-Projekt wird Expertise aus Wissenschaft und Industrie aus ganz Europa gebündelt um (1) von den einzigartigen Möglichkeiten der Satellitengravimetrie durch GRACE und GRACE-FO zu profitieren, welche die einzige Fernerkundungstechnologie darstellt, die in der Lage ist unterirdische Massenbewegungen durch Änderungen im Grundwasserspeicher zu messen. G3P basiert (2) dabei auf einer Vielzahl von existierenden Copernicus-Produkten, welche zudem im Verlauf des Projektes weiterentwickelt werden sollen. Das Projekt macht dabei (3) in beispiellosem Detail Informationen zu sich ändernden Grundwasservorräten für europäische und globale Nutzer*innen verfügbar, was in einem europäischen Anwendungsbeispiel demonstriert werden soll, auch um das Potential von G3P für Industrie und Wasserwirtschaft zu verdeutlichen. Zusammengefasst wird das G3P eine neuartige und produktübergreifende Erweiterung des Copernicus-Portfolios darstellen, welche essentielle Informationen zum sich ändernden Zustand der Ressource Frischwasser auf europäischer und globaler Skala anbietet.
Der Projektstart von G3P erfolgt weniger als ein Jahr nach dem jüngsten Start von GRACE-FO. Zusammen mit dem Vorgängerprojekt GRACE bietet sich nun die Möglichkeit, Zeitreihen von über 20 Jahren zu erstellen und sowohl Klimafolgen als auch Folgen direkten menschlichen Handelns, wie z.B. erhöhte Grundwasserentnahmen, über signifikante Zeiträume zu beobachten. Zudem fördert das Projekt die Sichtbarkeit europäischer Raumfahrttechnologie, die sich an Bord der GRACE-FO Satelliten befindet.