Weltweit sind mehr Menschen von Überschwemmungen betroffen als von jeder anderen Naturgefahr. Aufgrund des Klimawandels und der zunehmenden Urbanisierung werden die negativen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit sowie das psychosoziale Wohlbefinden der Bevölkerung voraussichtlich zunehmen. Dennoch werden die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden bei Risikobewertungen oft vernachlässigt, da sie schwer zu quantifizieren sind. Derzeit mangelt es an einem ganzheitlichen Verständnis für das System Hochwasser-Mensch-Gesundheit. Dies ist jedoch notwendig, um nachhaltige Anpassungsstrategien zu entwickeln.

Um das Verständnis des Systems Hochwasser-Mensch-Gesundheit zu verbessern, zielt das HI-CliF-Projekt darauf ab, das Hochwasserrisiko zu quantifizieren, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden liegt. Insbesondere sollen Anpassungspfade im Zusammenhang mit künftigen klimatischen und sozioökonomischen Veränderungen entwickelt werden. Das Projekt wird Datenquellen und Modellierungsmethoden nutzen und transdisziplinäres Fachwissen aus den Bereichen Klimarisiko, Sozialwissenschaften und öffentliche Gesundheit zusammenführen. Das Projekt stützt sich auf mehrere Fallstudien aus Deutschland und Vietnam, anhand derer die Wirksamkeit potenzieller Anpassungsstrategien bewertet werden soll. Ein besseres Verständnis und fortschrittliche Modellierungsmöglichkeiten des Systems Hochwasser-Mensch-Gesundheit werden das Ausmaß künftiger Risiken verringern und so zur Erreichung der wichtigsten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen beitragen.