Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

KAHR - Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz: Wissenschaftliche Begleitung der Wiederaufbauprozesse nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen

Das Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz mit mehr als 180 Todesfällen und ökonomischen Schäden von über 30 Mrd. Euro zählt zu den schadensträchtigsten Katastrophen in Deutschland seit 1945. Ziel des BMBF-Verbundprojekts KAHR ist es, den Wiederaufbau wissenschaftlich zu begleiten und somit die betroffenen Regionen resilienter zu gestalten.

Laufzeit : 01.11.2021 - 28.02.2025

Zuwendungsgeber :  BMBF

Das GFZ ist einer von 13 Verbundpartnern aus Wissenschaft und Praxis. Gemeinsam arbeiten wir mit den lokalen Akteuren an der Entwicklung, Bewertung und Implementierung von Schutz-, Vorsorge- und Planungskonzepten zur Stärkung der Resilienz durch die Kombination wasserwirtschaftlicher, raumplanerischer, städtebaulicher und sozialwissenschaftlicher Expertise.

Das GFZ ist verantwortlich für das Arbeitspaket 2: „Hochwassermodellierung Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen“. Wir entwickeln ein Modellsystem zur Abschätzung von Hochwassergefährdung und -risiko für mehrere Einzugsgebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Damit quantifizieren wir die aktuelle Risikosituation und erstellen Extremszenarien, um in Form von Stresstests die Vulnerabilität und Schwachstellen des Risikomanagements zu verstehen. Mittels eines neuartigen Ansatzes in Form eines instationären Wettergenerators erstellen wir Projektionen für Extremniederschläge und Hochwasserabflüsse unter Klimawandel. Diese Informationen dienen als Grundlagen für die Diskussion zu einem klimaresilienten Wiederaufbau.

Link zur Projekt-Webseite:hochwasser-kahr.de

 

Überschwemmungsflächen des Hochwassers im Juli 2021 im Ahrtal: Die Simulation (blaue Bereiche) stimmt sehr gut mit den rekonstruierten Flächen (grüne Umrisse) überein. Rote Punkte zeigen Hochwassermarken, die für die Rekonstruktion der Überflutungsflächen verwendet wurden.

Bereiche mit hohe Ertrinkungsgefahr (violette Flächen) aufgrund von schnell fließendem Wasser und/oder hohen Wasserständen.

Publikationen:

Vorogushyn, S., Han, L., Apel, H., Nguyen, V. D., Guse, B., Guan, X., Rakovec, O., Najafi, H., Samaniego, L., and Merz, B. (2024): It could have been much worse: spatial counterfactuals of the July 2021 flood in the Ahr valley, Germany, Nat. Hazards Earth Syst. Sci. Discuss. [preprint], doi.org/10.5194/nhess-2024-97, in review.

Merz, B., Nguyen, V. D., Guse, B., Han, L., Guan, X., Rakovec, O., Samaniego, L., Ahrens, B., & Vorogushyn, S. (2024). Spatial counterfactuals to explore disastrous flooding. Environmental Research Letters, 19, 044022. doi.org/10.1088/1748-9326/ad22b9

Apel, H., Vorogushyn, S., & Merz, B. (2022). Brief communication: Impact forecasting could substantially improve the emergency management of deadly floods: case study July 2021 floods in Germany. Natural Hazards and Earth System Sciences, 22(9). doi.org/10.5194/nhess-22-3005-2022

Vorogushyn, S., Apel, H., Kemter, M., & Thieken, A. H. (2022). Analyse der Hochwassergefährdung im Ahrtal unter Berücksichtigung historischer Hochwasser. Hydrologie Und Wasserbewirtschaftung, 66(5), 244–254. doi.org/10.5675/HyWa_2022.5_2

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