Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Taroko Earth Surface Observatory | TESO

Taiwan

Das Observatorium wurde zur Langzeitüberwachung von Erdoberflächenprozessen, festen, gelösten und gasförmigen Stoffströmen sowie biogeochemischen Kreisläufen und deren Treibern entworfen und erstreckt sich über eine aktive Berglandschaft vom Gebirgskamm bis zur Küste. Das Observatorium befindet sich in einem Nationalpark und verfügt über zahlreiche repräsentative Messstandorte, die über eine Straße erreichbar sind. Es verbindet die Forschung an fester Erde mit der Oberflächenforschung, indem es das Zusammenspiel zwischen tektonischen und oberflächenbezogenen Prozessen im Laufe der Zeit aufzeichnet.

Die wissenschaftlichen Fragestellungen betreffen die Wechselwirkungen von Prozessen und Prozessdomänen und die daraus resultierenden Stoffflüsse im Kontext variabler Bedingungen durch jährliche Klimazyklen und unregelmäßiges Auftreten von Taifunen und Erdbeben. Beispiele sind die Wechselwirkungen chemischer, physikalischer und (mikro)biologischer Prozesse in Erosions- und Verwitterungsprozessen sowie die Saisonalität von Erosions- und Sedimenttransfer mit Verzögerungen zwischen den verschiedenen Teilen der Landschaft. Aufgrund der großen Variabilität des Niederschlags mit starken räumlichen Gradienten und häufigen Erdbeben ermöglicht das Observatorium die Quantifizierung der Stoffflüsse in verschiedenen Bedingungen und damit die Bewertung ihrer Bedeutung in globalen Kreisläufen.

Stationen des Observatoriums | Überblick

Beschreibung der Instrumentierung

Die Überwachung der gesamten Landschaft wird durch die Kombination zweier unterschiedlicher Stationstypen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Sensoren erreicht. Erstens erlauben kombinierte seismische und Wetterstationen,  die räumliche Verteilung von Wettermustern, beispielsweise von Temperatur und Niederschlag, einzugrenzen. Seismische Signale können zur Ortung und Quantifizierung von Oberflächenprozessen verwendet werden. Sie verfügen in der Regel auch über Kameras für Zeitrafferaufnahmen und gelegentlich über Bodenfeuchtigkeitssensoren. Zweitens werden die Flüsse mit drei hydrometrische Stationen überwacht. Alle permanenten Stationen zeichnen automatisch auf, sind energieautonom und vollständig telemetrisch. Darüber hinaus verfügt das Observatorium über Netzwerke von Bohrlöchern mit Grundwasserzugang und Hochgebirgswetterstationen, beides Bestandteile größerer, nationaler Netzwerke.

Zugriff auf die Daten des Observatoriums

  • Seismische Daten sind auf GEOFON verfügbar:
    Turowski, J., Chen, W.-S., Queißer, T., Chang, J.-M., Chao, W.-A., Nativ, R., Dietze, M., Hovius, N., Chen, Y.-G., Chang, W.-Y. (2022): Taiwan multi-parametric environmental seismic network. https://doi.org/10.14470/GD993669

    Eine Datenpublikation für andere Datentypen ist in Vorbereitung. Bitte kontaktieren Sie Jens Turowski und Torsten Queißer, um sich über die Zugriffsmöglichkeiten auf andere Datentypen zu informieren.

Link zur Webseite des Untersuchungsgebietes

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