Earth-Atmosphere Interactions (TEAM)
Die Arbeitsgruppe Erde-Atmosphäre-Wechselwirkungen ist aus der Helmholtz-Nachwuchsgruppe TEAM (Trace Gas Exchange in the Earth-Atmosphere System on Multiple Scales; 2012-2017) hervorgegangen und untersucht Austauschprozesse zwischen Geosphäre und Atmosphäre. Dabei liegt der Schwerpunkt aktuell auf den turbulenten Flüssen von Wärme, Wasserdampf und Kohlenstoff (in Form der Treibhausgase CO2 und CH4) zwischen verschiedenen Geoökosystemen und der Atmosphäre auf einer weiten Spanne von Zeit- (Minuten bis Jahre) und Raumskalen (lokal bis kontinental).
Unsere Untersuchungsgebiete erstrecken sich von nahezu unberührten Permafrostlandschaften in Alaska, Kanada und Sibirien bis hin zu stark durch den Menschen beeinflussten und z.T. degradierten Moor-, See- und Ackerstandorten in Nordostdeutschland. Ab Juni 2018 untersuchen wir zudem im Rahmen eines Internationalen DFG-Graduiertenkollegs (TransTiP) einen Hochgebirgsstandort auf dem Tibetplateau und künftig sollen auch diffuse Entgasungen aus Riftsystemen und Geothermiegebieten vermehrt in den Fokus rücken.
Wir nutzen in Observatorien angesiedelte stationäre Langzeitmessungen, um Prozesse und zeitliche Trends auf lokalen Skalen zu verstehen, und haben gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern eine besondere Expertise für flugzeugbasierte Messungen entwickelt, um räumliche Muster und die Repräsentativität unserer lokalen Standorte im großräumigen, regionalen oder kontinentalen Zusammenhang analysieren zu können.
Im Rahmen des Deutschen Erdbeobachtungsobservatorien-Netzwerkes TERENO haben wir Langzeitmessungen in einem wiedervernässten ehemaligen Niedermoor bei Zarnekow (DE-Zrk) in Mecklenburg-Vorpommern sowie auf dem Dagowsee (DE-Dgw) etabliert. Mit Partnern an der Universität Hamburg und dem Alfred-Wegener-Institut betreiben wir außerdem einen mikrometeorologischen Messturm an der Russisch-Deutschen Forschungsstation Samoylov im sibirischen Lenadelta (RU-Sam). All diese Standorte sind Teil von FLUXNET, einem globalen Netzwerk von vielen hundert Messtürmen.
Für unsere flugzeugbasierten Messkampagnen (AIRMETH – Airborne Measurements of Methane Flux), die 2011 mit Flügen in Nordostdeutschland und Skandinavien begannen, nutzen wir bisher überwiegend das Forschungsflugzeug Polar 5 des Alfred-Wegener-Institutes. Seit 2012 führen wir regelmäßig mit Partnern vom AWI Flugzeugkampagnen in Alaska und Nordwestkanada durch. Ebenfalls in 2012 konnten wir zeigen, dass helikopterbasierte Messkampagnen im sibirischen Lenadelta genehmigungsfähig und logistisch durchführbar sind und haben 2014 eine intensive Kampagne realisiert, die Messungen vom Ende des Winters über die Schneeschmelze bis zum Höhepunkt der Vegetationsperiode ermöglichte. Auch diese Arbeiten wurden durch die langjährige vertrauensvolle Kooperation mit dem AWI ermöglicht und gemeinsam mit der Technischen Universität Braunschweig (Institut für Flugführung) unter Einsatz von deren Helikopter-Schleppsonde „Helipod“ durchgeführt.
Die Arbeiten in Sibirien werden immer wieder ausführlich in den Medien dokumentiert, beispielsweise in der rbb-Dokumentation „Geheimnisse im Eis der Erde“ von Felix Krüger und zuletzt 2017 in einem Feature im Le Monde .
Interesse?
Wir haben immer ausreichend Datenmaterial und offene Fragen, die im Rahmen von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten zur Verfügung gestellt werden können und freuen uns über Anfragen!
Von links nach rechts: Prof. Dr. Torsten Sachs (Arbeitsgruppenleiter) Dr. Pia Gottschalk (Wissenschaftlerin), Dr. Dipl.-Ing. Mathias Zöllner (Ingenieur), Dr. Aram Kalhori (Wissenschaftlerin), Dipl.-Ing. Christian Wille (Ingenieur), Dr. Inge Wiekenkamp (Postdktorandin), Dr. Martin Roffeis (Postdoktorand), Nithin Pillai (Doktorand)
Ehemalige:
Dr. Felix Nieberding, Dr. Norman Rößger, Dr. Zhan Li, Dr. Katrin Kohnert, Dr. Andrei Serafimovich, Dr. Franziska Koebsch, Dr. George Tanski, Dr. Matthias Fuchs, Bennet Juhls, Daniela Franz, Eric Larmanou, Youping Li, Nora Krebs, Stefan Schütz, Fatemeh Ghafarian, Simon Strunk, Carsten Buchmann