Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Geothermische Fernwärmeversorgung in Berlin - GeoFern

Ziele dieses Projektes sind, (1) das Fündigkeitsrisiko für Aquiferwärmespeicher im Berliner Stadtgebiet durch bohrtechnische und innovative Erkundungsmethoden wie passiv-seismische Messungen zu senken und (2) die planerischen Grundlagen zur effizienten Systemintegration mit einem verlässlichen und sicheren Betrieb in die Berliner Fernwärmeversorgung zu liefern.

Hierzu wird u.a. eine Erkundungsbohrung auf dem Gelände der BTB in Adlershof abgeteuft.

Bohrung

Die Erkundungsbohrung wird als Vertikalbohrung bis in eine voraussichtlichen Endteufe von etwa 650 Metern abgeteuft. Es ist dabei geplant, bis zu 250 Metern Bohrkerne für wissenschaftliche Untersuchungen zu gewinnen.

Weitere Projektinformationen sind auf dem Flyer beschrieben.

Verlauf der Bohrungsarbeiten

8. Februar 2022: Zementation und Beendigung der operativen Arbeiten

4./5. Februar 2022: Verkiesen des Filters

2.-4. Februar 2022: Rohreinbau der kombinierten Rohrtour bis 395m

26. Januar 2022: Rückzementierung von 456m bis 410m 

20. Dezember 2021: Logging-Arbeiten

19. Dezember 2021: Endteufe erreicht in ca. 456m

15. Dezember 2021: Kernbohren im Sandstein bei ca. 360m

9. Dezember: Beginn der Kernarbeiten

15. November 2021: Beginn der Bohrarbeiten

September 2019 – August 2021: Genehmigungsverfahren (Aufsuchungserlaubnis und Hauptbetriebsplan)

August 2021: Vorbereitungsarbeiten: Untersuchung der Baugrundverhältnisse, Bohrplatzbau (Standrohr setzen, Bohrschacht herstellen)

Hintergrund des Vorhabens ist, dass Energieversorgungsunternehmen Interesse an der Nutzung hydrothermaler Ressourcen und an Aquiferwärmespeichern gezeigt haben. Es besteht jedoch ein Fündigkeitsrisiko, das als Investitionsrisiko die kommerzielle Entwicklung dieser Technologien bisher hemmt.

Um die Schlüsselprozesse und Reaktionen im Untergrund anwendungsorientiert zu erfassen und zu modellieren, werden bohrtechnische, geophysikalische, hydrogeologische und geochemische Verfahren eingesetzt. Die entwickelten Modelle werden durch Gelände- und Laborversuche evaluiert. Die geowissenschaftlichen Ergebnisse aus der Erkundungsbohrung werden mit den energietechnischen Betrachtungen zusammengeführt und bewertet. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse werden Auslegungsparameter für den Bau und Betrieb von Aquiferwärmespeichern für bestehende Fernwärmenetze herausgearbeitet.

In diesem Vorhaben sind lokale Akteure aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft beteiligt, um genehmigungsrechtliche und administrative Hürden zu verringern.

Die Arbeiten werden in folgende sechs Arbeitspakete unterteilt werden:

AP1: Planung und Durchführung einer Erkundungsbohrung

AP2: Passive seismische Exploration mittels faseroptischer ortsverteilter akustischer Messungen

AP3: Geologisch-petrophysikalische und hydrogeologisch-geochemische Charakterisierung der erbohrten Zielhorizonte

AP4: Geologische Modellierung und Parametrisierung auf Grundlage der Explorationsergebnisse für die Bohrlokation und für Süd-Osten Berlin

AP5: Lokale Untergrundmodellierung und Speicherdesign

AP6: Gesamtsystemmodell inkl. obertägige Anlagen wie Wärmeerzeugungsanlagen und Verteilernetz.

BMWi - Bundesministerium für Wirtschaft und Energie FKZ 03EE4007

Projektlaufzeit: 07.2019 bis 6. 2022

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