Das Projekt H2_ReacT-2: Transport von Wasserstoff in Gesteinen unter Berücksichtigung abiotischer chemischer und mikrobieller Redoxreaktionen ist ein vom BMBF gefördertes Verbund-Forschungsvorhaben unter Beteiligung der RWTH Aachen, der BGR Hannover und des Helmholtz-Zentrums Potsdam – GFZ.

Am GFZ werden dazu H₂-Löslichkeitsexperimente in komplexen Fluid-Salz-Systemen unter Reservoirbedingungen durchgeführt und die Bestimmung der Diffusionskoeffizienten von H₂ in Speicher- und Deckgesteinen vorgenommen.

• Für die Simulation der Speicher- und Transporteigenschaften von H₂ sowie die Kalkulation möglicher Diffusions- und Lösungsverluste in geologischen Untergrundspeichern ist die Kenntnis der H₂-Löslichkeiten in salinaren Fluiden eine Voraussetzung. Zwar existieren bereits diverse Modelle, mit denen die H₂-Löslichkeiten bei verschiedenen Salinitäts- , Druck- und Temperatur-Bedingungen simuliert werden können, diese sind allerdings bisher kaum durch experimentelle Daten validiert. Insbesondere für komplexe Salz-Fluid-Systeme unter reservoispezifischen geologischen Bedingungen existierten bisher keine experimentellen Daten.
• Für eine Prognose zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Untergrundporenspeichern sind auch die molekularer Gasdiffusionskoeffizienten in den jeweils anstehenden Reservoir- und Deckgesteinen wesentliche Parameter. Dafür wurden in der Arbeitsgruppe H₂-dichte Diffusionszellen entwickelt, mit denen entsprechende Langzeitversuche ohne die Beeinflussung der Konzentrationsgradienten durch die Gasentnahme für Messungen möglich sind.

Beim experimentellen Umgang mit H₂ ist ein speziell ausgestattetes und zertifiziertes H₂-Labor notwendig. Das H₂-Labor am GFZ erfüllt diese Bedingungen. Seit 2013 gibt es am GFZ umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit 100%igem H₂ bei hohen Temperaturen und Drücken (300 bar, 200°C). Mit dem H₂-Labor ist das GFZ Teil der Wasserstoff-relevante Forschungsinfrastruktur der Helmholtz-Gemeinschaft (s. Kompetenzatlas Wasserstoff in der Helmholtz-Gemeinschaft).