CAHOL - Rekonstruktion des Holozänen Klimas Zentralasiens
CAHOL ist Teil des BMBF-geförderten Verbundprojektes CAME II, welches sich mit den Ursachen und Konsequenzen von “Kipp-Punkten” auf das Klimasystem in Zentralasien beschäftigt. Dabei wird untersucht, ob lang anhaltende Phasen der Atlantischen Multidekaden-Oszillation (AMO) oder der nordatlantischen Oszillation (NAO), durch eine längerfristige Verlagerung der Westwindsysteme, Kipp-Punkte im asiatischen Monsunklima hervorrufen können. Die Grundlage für diese Untersuchungen innerhalb CAHOLs bilden marine und terrestrische Archive, mittels derer die Interaktionen zwischen den vorherrschenden Klimasystemen (Monsun vs. Westwindsystem vs. Sibirisches Hoch) im Verlauf des Holozäns besser verstanden werden sollen.
Im Sommer 2012 wurden hierfür See-Sedimentkerne aus dem Chatyr-Kul (Tien Shan, Kirgisistan) gezogen, aus denen 2 Komposit-Profile von ca. 625cm Länge erstellt werden konnten. Erste mikrofazielle Untersuchungen (Dünnschliffanalyse) zeigen, dass es sich dabei vorwiegend um Warven handelt, die sich aufgrund des stark saisonalen Klimas herausbilden konnten. Somit stellen die Chatyr-Kul Profile bedeutende hochauflösende Archive da, angesichts derer die Untersuchung der Dynamik von Umwelt- und Klimaveränderungen möglich wird. Um letztere auch überregional vergleichen zu können, ist ein präzises Altersmodell notwendig, welches mit Hilfe von C14 Datierung und der Erstellung einer Warvenchronologie erreicht werden soll.
Für die Erfassung sich verändernder Umweltparameter stehen verschiedenste Proxydaten zur Verfügung, die aus µXRF- und traditionellen geochemischen Analysen (TOC etc.) generiert wurden und mit der Mikrofazies Analyse kombiniert werden. Zudem werden die Ergebnisse mit weiteren Parametern (Diatomeen, Ostrakoden, Chironomiden, Biomarker), die an den Partnerinstituten untersucht werden, verglichen (MPI Jena, TU Braunschweig).
Partner:
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
FU Berlin
Links:
CAHOL Projektwebseite
CAME II Projektwebseite
Finanzierung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)