Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Chile

Änderungen der seismischen Geschwindigkeiten in der Erdkruste im Norden von Chile

Laufzeit: 2012 - 2016

Zusammenfassung
Im Rahmen des IPOC Projektes wird die seismische Lücke im Norden von Chile mit einem Netz von Messstationen intensiv vom GFZ in Kooperation mit anderen Instituten überwacht. Wir benutzen die Daten dieses Netzes um Methoden zu entwickeln mit denen zeitliche Spannungsänderungen in der Kruste mit Hilfe von Änderungen der seismischen Geschwindigkeiten möglicherweise entdeckt werden können. Analysen der seismischen Bodenunruhe sind mit guten Ergebnissen schon in anderen Regionen für die Untersuchung von Geschwindigkeitsänderungen in der Erdkruste benutzt worden. Dazu werden Kreuz- oder Autokorrelationsfunktionen über einen gewissen Zeitraum (z.B. eine Stunde oder einen Tag) für mehrere Jahre berechnet. Die Funktionen werden dann auf Phasenverschiebungen der seismischen Signale untersucht. Diese Methode wurde auf alle seismischen Stationen angewandt und bei vielen Stationen wurden kurzfristige Geschwindigkeitsabnahmen zur Zeit des Tocopillabebens am 14.11.2007 beobachtet. Zusätzlich wurde bei einer Station eine Geschwindigkeitsänderung beobachtet, die sich erst im Verlauf mehrerer Jahre wieder zurückbildete.  Neben diesen sehr langfristigen Geschwindigkeitsänderungen wurden an der gleichen Station ein jährlicher und ein täglicher Gang beobachtet, der gut mit Temperaturänderungen korreliert. Die genaue Ursache für die Geschwindigkeitsänderungen ist unklar. Es wird vermutet, dass ein sich in der Nähe der Station befindlicher Salar die Effekte verstärkt und messbar macht.

Es wurde gezeigt, dass die seismische Bodenunruhe auch in Nordchile erfolgreich zu Messung von Änderungen der seismischen Geschwindigkeit eingesetzt werden kann.

Kontakt
Prof. Dr. R. Kind (FU Berlin/GFZ)
T. Richter

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