Studie der ostchinesischen Kratone mittels Receiver-Funktionen (Stipendium): GFZ

Studie der ostchinesischen Kratone mittels Receiver-Funktionen

Forschungsstipendium, CSC - China Scholarship Council

Der östliche Teil des chinesischen Festlands umfasst verschiedene tektonische Einheiten, darunter zwei große Kratone, den Nordchinesischen Kraton (NCC) und den Südchinesischen Kraton (SCC). Die beiden Kratone haben sich im Paläoproterozoikum gebildet und konsolidiert und sind in der Trias entlang des Qinling-Dabie Orogenic Belt (QLDB) zusammengestoßen. Die alten kratonischen Kiele wurden jedoch im Mesozoikum zerstört, und die angereicherte kratonische lithosphärische Wurzel wurde seitdem entfernt, so dass eine dünne Lithosphäre mit einer Mächtigkeit von weniger als 90 km übrig blieb. Die ausgedehnten spätmesozoischen lithosphärischen Kollisionen und Ausdehnungen im östlichen NCC könnten die Hauptgründe für die regionale Ausdünnung der Kruste und der Lithosphäre sein. Die Ausdünnung im zentralen und westlichen NCC (dem Ordos-Block, OB) ist ungleichmäßig und nicht signifikant und erfolgte wahrscheinlich hauptsächlich im Känozoikum. Der gesamte NCC wird von einer großen, 2400 km langen, fast NS-orientierten Verwerfungszone, der Tanlu-Verwerfungszone (TLF), durchzogen. Die Kruste ist im östlichen NCC etwa 30 km dick und im zentralen und westlichen NCC mehr als 40 km dick. Variationen der Moho-Tiefe in der TLF deuten darauf hin, dass die Verwerfungszone die Moho-Oberfläche durchschneidet, was einen Kanal für die Intrusion von aus dem Mantel stammendem Magma darstellt. Mit der Erweiterung des nationalen seismischen Netzes Chinas stehen nun mehr Daten zur Verfügung, um die lithosphärischen Strukturen genauer zu untersuchen und Rückschlüsse auf die tiefen dynamischen Prozesse in Ostchina zu ziehen. In dieser Studie werden Daten von 359 seismischen Breitbandstationen, die im Zeitraum 2020-2022 betrieben wurden, für eine Receiver-Funktionsanalyse verwendet um die Krustenmächtigkeit zu kartieren und die Krustenstruktur im Untersuchungsgebiet darzustellen.