Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Ein Brückenbauer geht in den Ruhestand

Achim Brauer, der ehemalige Leiter der GFZ-Sektion Klimadynamik und Landschaftsentwicklung, wurde mit einem Kolloquium des europäischen Forschungsnetzwerks INTIMATE in den Ruhestand verabschiedet.

 

Mit einem Kolloquium des europäischen Forschungsnetzwerks INTIMATE (Integrating Ice Core, Terrestrial and Marine Records) ist der ehemalige Leiter der GFZ-Sektion Klimadynamik und Landschaftsentwicklung, Achim Brauer, in den Ruhestand verabschiedet worden. Mit einer Unterbrechung von zwei Jahren als PostDoc in Frankreich war Brauer seit 1993 in verschiedenen Funktionen als Forscher am GFZ tätig. Er war über viele Jahre auch Departmentdirektor.

In seiner Begrüßung würdigte der Administrative Vorstand des GFZ, Stefan Schwartze, Achim Brauer als Brückenbauer zwischen Nationen und zwischen Generationen. Schwartze hob insbesondere das Engagement Brauers in der Region um das Tote Meer hervor. Brauers Projekt PALEX (Paläoklimaforschung im Nahen Osten) vereinte Forschende aus Israel, Palästina und Deutschland. Der Wissenschaftler gründete auch das virtuelle Institut ICLEA, mit dem er gemeinsam mit einer Reihe von Partnerinstitutionen in Polen und Deutschland Untersuchungen zum besseren Verständnis der Klimadynamik und Landschaftsentwicklung von Kulturlandschaften in der Vergangenheit durchführte.

Brauers Spezialgebiet sind Warven, jahreszeitlich geschichtete Ablagerungen auf dem Grund von Seen. Sie können analog zu Baumringen aufs Jahr genau datiert werden. Die darin enthaltenen Informationen zu Umweltbedingungen erlauben Rückschlüsse auf das Klima. Durch die genaue Datierung sind Vergleiche mit anderen Regionen weltweit und auch mit anderen natürlichen Klimaarchiven möglich, beispielsweise mit Eisbohrkernen aus Grönland. Das Wissen über die Klimaabläufe der geologischen Vergangenheit ist von besonderer gesellschaftlicher Relevanz. Es ist Grundlage, um mit Modellen zukünftige Klimaänderungen, deren mögliche Vermeidung und notwendige Anpassung an solche Änderungen besser einschätzen zu können.

Im Verlauf des Kolloquiums würdigen zahlreiche Kolleg:innen die Arbeiten Achim Brauers. Er war nach den Worten der Direktorin des Departments Geosysteme, Leni Scheck-Wenderoth, nicht nur ein hoch geschätzter Kollege, sondern auch der Wissenschaftler mit den meisten Publikationen des Departments.

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