Die erste deutschsprachige Einführung in das Forschungsthema Gashydrate kommt von Judith Schicks, Arbeitsgruppenleiterin am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ und außerplanmäßige Professorin für Thermodynamik und Kinetik von Mehrphasensystemen an der Uni Potsdam. Gashydrate, oft auch als „brennendes Eis“ bekannt, sind eisähnliche Feststoffe, die aus Wasser- und Gasmolekülen aufgebaut sind und weltweit vorkommen. Es gibt sie im Meer und an Land, an allen so genannten Kontinentalhängen im Ozean und in Permafrostgebieten. Natürliche Gashydrate gelten als Energieträger, da sich daraus Erdgas gewinnen lässt.
Das vorliegende Buch gibt eine Einführung in die physikalisch-chemischen Grundlagen der Hydratbildung und die Strukturen der Gashydratphasen. Basierend auf diesem grundlegenden Verständnis erklärt es die Vorkommen der Gashydrate in der Natur und beschreibt mögliche Methoden zur Gewinnung von Methan aus hydratführenden Sedimenten. Es beleuchtet aber auch Risiken, die von den Gashydratvorkommen in der Natur ausgehen könnten, und führt in die Möglichkeiten der Nutzung dieser Einschlussverbindungen in verschiedenen industriellen Anwendungsbereichen ein. Dazu gehören beispielsweise die Aufbereitung von Abwässern und die Speicherung von Gasen. So ist es technisch möglich, Kohlendioxid in einen molekularen Käfig „einzusperren“ und als Gashydrat zu speichern. Forschungen dazu sind jedoch noch in einem frühen Stadium.
Neuerscheinung: Gashydrate – Eine Einführung in Grundlagenforschung und Anwendung
Das Buch ist aktuell im Springer Nature Verlag erschienen: Link
Zur Autorin: Prof. Dr. Judith M. Schicks leitet die Arbeitsgruppe Gashydratforschung am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam. 2013 habilitierte sie an der Universität Potsdam in der Wissenschaftsdisziplin Physikalische Chemie zum Thema Gashydrate und wurde im Januar 2021 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt.