Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Bericht | Erste internationale Konferenz zur Kombination neuartiger GNSS-Fernerkundungsmessungen auf Satelliten

Das GFZ co-organisierte die erste internationale Konferenz zur Kombination neuartiger GNSS-Fernerkundungsmessungen auf Satelliten in China.

Vom 6. bis 11. September fand in Peking, China, die erste internationale GNSS (Global Navigation Satellite System)-Radiookkultations/ Reflektometrie (RO/R) Konferenz zur Kombination neuartiger GNSS -Fernerkundungsmessungen auf Satelliten statt – organisiert vom National Space Science Center (NSSC) und Beteiligung des GFZ. Jens Wickert, Sektion Geodätische Weltraumverfahren, einer der drei Hauptorganisatoren des Treffens mit mehr als hundert Teilnehmenden: „Das GFZ hat mit den Satelliten CHAMP und GRACE die GNSS- Fernerkundungsverfahren wesentlich mit entwickelt und konnte diese Daten auch erstmals operationell zur Verbesserung von globalen Wettervorhersagen bereitstellen. Zusätzlich werden die RO-Daten auch in der Klimaforschung verwendet.“

Auf Einladung der Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) besuchte Jens Wickert zusammen mit dem weiteren Hauptorganisator, Gottfried Kirchengast, Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften und Direktor des Wegener Zentrums für Klima und Globalen Wandel in Graz, in diesem Zusammenhang auch das NSSC. Es koordiniert die chinesischen wissenschaftlichen Satellitenmissionen. Das NSSC befindet sich im chinesischen „Silicon Valley“, nördlich von Peking, und verantwortet auch die Umsetzung der polarumlaufenden chinesischen Wettersatelliten „Fengyun“ mit RO-Messungen, zusammen mit der Chinese Meteorological Administration (CMA), der obersten chinesischen Wetterbehörde.

Ein weiterer Punkt auf der Agenda war der Besuch der CMA mit dem Verantwortlichen für Satellitenmeteorologie. Wickert: „Dort wird die Methode, die wir auf CHAMP wegbereitend getestet haben (GNSS-Radiookkultation) derzeit auf zwei der operationellen Satelliten angewendet, die u.a. vergleichbar mit den MetOp-Wettersatelliten der EUMETSAT (Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten) sind. Das GFZ ist einbezogen in die Vorbereitungen des nächsten Satellitenstarts (Fengyun-3E, FY-3E), der für 2020 geplant ist. FY-3E wird weltweit erstmals parallel operationelle Radiookkultations- und Reflektometriemessungen für Temperatur, Wasserdampf,- und Windmessungen zur Verfügung stellen.“

Das GFZ hat ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem NSSC unterzeichnet für geplante Kooperationen im Rahmen künftiger chinesischer Satellitenmissionen. Dazu Wickert: „Hier ist je nach Entwicklung ein späterer Kooperationsvertrag mit dem NSSC vorgesehen. Das GFZ ist ein gefragter Ansprechpartner, weil wir über sehr spezifische wegweisende Expertise bei den weltraum- gestützten GNSS-Fernerkundungsverfahren verfügen.“ (ks)

Mehr Informationen zur ersten internationalen GNSS-Radiookkultations/ Reflektometrie (RO/R) Konferenz

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