Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Ministerpräsident Dietmar Woidke besucht das GFZ

Im Fokus: Die Forschung zur Energieversorgung der Zukunft und zum satellitengestützten Klima- und Umweltmonitoring

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat sich bei einem Besuch des Deutschen GeoForschungsZentrums über aktuelle Forschungsarbeiten des GFZ informiert. Im Fokus stand das Thema Energiewende mit den Themenfeldern Geothermie sowie Speicherung von Gasen und Energieträgern wie Wasserstoff im Untergrund. Dietmar Woidke sagte: „Das GFZ hilft, die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Davon profitiert auch Brandenburg.“ Die wissenschaftliche Vorständin des GFZ, Susanne Buiter, fügte hinzu: „Uns geht es als nationales Zentrum der Geowissenschaften darum, die Erde als intakten Lebensraum zu erhalten und ihre Ressourcen schonend und nachhaltig zu nutzen. Die Energiewende ist dabei besonders wichtig. Ein essentieller Baustein dafür wird Wärme aus dem Untergrund sein, aber auch die Speicherung von Wasserstoff in der Tiefe. Brandenburg als Teil des Norddeutschen Beckens bietet für beides beste Voraussetzungen.“ Der Ministerpräsident unterstrich: „Klimaneutralität ist zu einem Wirtschaftsfaktor geworden, auch und gerade für Brandenburg.“ 

GFZ-Energieforschung: Wasserstoffspeicherung

Künftige Energieversorgungsszenarien gehen davon aus, dass Wasserstoff als Energieträger eine große Rolle spielen wird, vor allem für Großindustrien wie die Roheisen- und Stahlproduktion oder die Grundstoffindustrie. Susanne Buiter betonte: „Um die für industrielle Wertschöpfungsketten erforderliche Größenordnung an Wasserstoff speichern zu können, reichen oberirdische Netz- und Speicherinfrastrukturen nicht aus. Daher ist die zuverlässige geologische Speicherung von Wasserstoff unerlässlich. Hierfür eignen sich besonders Porenspeicher wie Aquifere und ausgeförderte Erdgaslagerstätten. Sie sind in Deutschland regional weit verbreitet. Und das GFZ hat die Expertise und die Ambition, hier mit einem Demonstratorprojekt in Brandenburg offene Forschungsfragen zu klären.“

Es gibt zwar bereits viel Erfahrung mit unterirdischen Erdgasspeichern, unter anderem Forschungen zur CO2-Speicherung in Ketzin, Brandenburg. Doch diese lässt sich nicht 1:1 auf Wasserstoff übertragen, da Wasserstoff im Vergleich zu anderen Gasen aus sehr kleinen Molekülen besteht. Damit ändern sich sowohl technologische Anforderungen an Pipelines und Dichtungen als auch die Anforderungen für Untergrundspeicher. Das GFZ verfügt über weit mehr als ein Jahrzehnt an Erfahrung bei der Erforschung von Gasspeichern im Untergrund.

GFZ-Energieforschung: Geothermie

Auf dem Gebiet der Geothermie gehört das GFZ zu den führenden und größten Forschungseinrichtungen Europas und hat wegweisende Forschung dazu betrieben, unter anderem im brandenburgischen Groß Schönebeck. Es ist aktuell in mehr als 30 Anwendungsprojekte mit nationalen und internationalen Partnern involviert und Mitherausgeber der „Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland“.

GFZ-Klima- und -Umweltmonitoring mit Satelliten

Neben dem Thema Energie stand bei Ministerpräsident Woidkes Besuch ein weiterer GFZ-Forschungsschwerpunkt im Fokus: die Beobachtung der Umwelt aus dem All. Der Hyperspektralsatellit EnMAP ist im November 2022 in den Regelbetrieb gegangen und liefert, unter der wissenschaftlichen Leitung des GFZ, Daten zu Böden, Rohstoffvorkommen und zum Zustand von Gewässern oder Wäldern. Die Satellitenmission GRACE-Follow-On verfolgt Änderungen im globalen Wasserkreislauf. Beide Missionen liefern global wie regional wertvolle Beiträge zum Klima- und Umweltmonitoring.
 

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  • Weiterführende Informationen:

Faktenblatt: Wasserstoff: Die strategische Relevanz des Untergrunds

Forschungsprojekt: H2_ReacT-2 | Transport von Wasserstoff in Gesteinen unter Berücksichtigung abiotischer chemischer und mikrobieller Redoxreaktionen

 

editiert am 17.5.2023

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Wissenschaftliche Vorständin und Sprecherin des Vorstands
Prof. Dr. Susanne Buiter

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