Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Professur an der TU Berlin

Prof. Dr. Magdalena Scheck-Wenderoth, Direktorin des Departments 4 „Geosysteme“, übernimmt in gemeinsamer Berufung mit dem GFZ das Fachgebiet „Sedimentbecken und Georessourcen“.

Prof. Dr. Magdalena Scheck-Wenderoth, Direktorin des Departments 4 „Geosysteme“, erhielt am 7.10.2024 die Ernennungsurkunde zur Professorin für das Fachgebiet „Sedimentbecken und Georessourcen“ – in gemeinsamer Berufung des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ und der Technischen Universität Berlin. Damit wechselt sie von der RWTH Aachen, wo sie – ebenfalls in gemeinsamer Berufung mit dem GFZ – seit 2013 eine Professur für Sedimentbeckenanalyse innehatte.

Forschungsschwerpunkte

Prof. Scheck-Wenderoth leitet am GFZ zudem die Sektion 4.5 „Untergrund-Prozessmodellierung“. In ihrer Forschung adressiert sie die Themen Geoenergie und Geodynamik mit Hilfe sogenannter digitaler Zwillinge des Untergrunds. Digitale Zwillinge sind virtuelle Abbilder realer Strukturen, mit denen „Was-wäre-wenn“- Szenarien untersucht werden können. Sie basieren in diesem Fall auf Strukturmodellen, die die durch Beobachtung identifizierten Hauptmerkmale der Konfiguration von Sedimenten, Krustengesteinen und oberem Erdmantel abbilden. Auf dieser Grundlage können zum Beispiel der gekoppelte Transport von Wärme und Fluiden im Untergrund oder die damit einhergehende mechanische Konfiguration simuliert werden.

Im Kontext von Scheck-Wenderoths Forschung sind solche digitalen Zwillinge, die Beobachtungen mit Simulationen verbinden, für eine sichere und nachhaltige Nutzung des Untergrunds und für das Verständnis von Deformationsmechanismen im Allgemeinen wichtig. Beispiele für digitale Zwillinge aus der Arbeit am GFZ sind: der Transport von Wärme und Grundwasser im Untergrund von Berlin, Brandenburg und Norddeutschland; Struktur, Wärme und mechanische Konfiguration im Rheingraben, in den Alpen und ihren Vorländern, an den Kontinentalrändern des Atlantiks, in den Anden, sowie an der Nordanatolischen Störung vor Istanbul.

Wichtige berufliche Erfolge

Magdalena Scheck-Wenderoth hat u.a. 20 abgeschlossene Promotionsprojekte als Hauptbetreuerin begleitet, mehr als 20 Master- und Bachelor-Arbeiten betreut, und übernimmt seit mehr als 15 Jahren regelmäßig Lehrtätigkeiten. Sie ist (Mit-)Autorin von 154 begutachteten wissenschaftlichen Veröffentlichungen und hat Forschungsmittel in Höhe von mehr als 8 Millionen Euro aus verschiedenen Quellen (Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), EU, Industrie, Deutscher Akademischer Auslandsdienst (DAAD)) eingeworben.

Scheck-Wenderoth war aktives Mitglied im Lenkungsausschuss von drei DFG-Schwerpunktprogrammen und Co-Sprecherin der DFG International Graduate School StRATEGy in Argentinien. Von 2016 bis 2024 war sie gewähltes Mitglied des DFG-Fachkollegiums 314-01 Geologie, Paläontologie. Seit 2018 engagiert sie sich als Vizepräsidentin der DGGV (Deutsche Geologische Gesellschaft) und als Beiratsmitglied des DVGeo (Dachverband mehrerer deutscher geowissenschaftlicher Fachgesellschaften). Sieben Jahre lang war sie Generalsekretärin des International Lithosphere Program und engagierte sich als Vizepräsidentin der EGU Division Tectonics and Structural Geology. Sie ist seit 2018 Mitglied der Academia Europea und wurde 2020 von der deutschen Regierung zum Mitglied des Nationalen Begleitgremiums für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle berufen.

Scheck-Wenderoth forscht seit ihrer Doktorarbeit Mitte der 1990er Jahre am GFZ, und nach einer kurzen Zeit an der Universität in Kopenhagen seit 2008 in GFZ-Führungspositionen: zunächst als Sektionsleiterin, in den vergangenen zehn Jahren leitete sie drei verschiedene Departments des GFZ und engagierte sich aktiv im Change-Management mehrerer Umstrukturierungen. Derzeit ist sie Mitglied des GFZ-Direktoriums als Direktorin des Departments „Geosysteme“, das sieben Sektionen und etwa 300 Mitarbeitende umfasst, die an einem breiten Spektrum systemischer Geowissenschaften arbeiten. Seit 2013 war sie auch Professorin an der RWTH Aachen in gemeinsamer Berufung mit dem GFZ.

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