Vor wenigen Tagen ist der Internationale Kongress zur polaren und alpinen Mikrobiologie am GFZ zu Ende gegangen. Mehr als hundert Teilnehmende aus zwanzig Ländern tauschten sich zu den Forschungsfeldern Permafrost, Gletscher und Eis, aquatische Ökosysteme (Seen und Meer) sowie weiteren Themen aus, die bis zur Astrobiologie reichten. Mitorganisator Prof. Dirk Wagner, Leiter der Sektion Geomikrobiologie und Direktor des Departments Geochemie, sagt: „Eine der Hauptaussagen, die sich mehr oder weniger durch alle Beiträge zog, ist die Tatsache, dass die Auswirkungen des Klimawandels in polaren und alpinen Ökosystemen sich deutlicher als in anderen Bereichen der Erde zeigen und zu großen Veränderungen führen, die den Klimawandel weiter forcieren werden.“ Zu den Veränderungen zählten etwa eine Abnahme des Rückstrahlvermögens (Albedo) von Eis- und Schneeflächen, tauender Permafrost und damit verbundene Freisetzung von Treibhausgasen. Wagner: „Wir dürfen also bei allen Problemen, die wir gegenwärtig haben, den Kampf gegen den Klimawandel nicht aus den Augen verlieren.“
Die Organisator:innen, zu denen auch Prof. Liane G. Benning gehörte, die selbst in Grönland forscht, freuten sich besonders über die hohe Anzahl an Nachwuchsforschenden (41 Prozent der Teilnehmenden). Für Wagner war noch eine weitere Erkenntnis wichtig: „Der direkte Austausch von Kollegen und Kolleginnen ist durch Online-Veranstaltungen nicht zu ersetzen. Es gab jede Menge positiver Rückmeldungen dazu, wie sehr alle nach der ‚heißen‘ Pandemiephase den persönlichen Austausch schätzen.“
Die nächste International Conference on Polar and Alpine Microbiology (PAM) ist für 2025 in Südafrika geplant.