Seit dem 1. Oktober ist Prof. Dr. Sascha Brune Mitglied des Expertengremiums der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Das Gremium berät die NFDI, welche die Erschließung, die Speicherung und den Zugang zu der steigenden Menge an Forschungsdaten optimieren soll. Brune wurde vom Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft* (DFG) für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Als Leiter der Sektion 2.5 „Geodynamische Modellierung“ am GFZ und als Professor an der Universität Potsdam wird er sein fachliches Wissen einbringen und insbesondere auch die Interessen der Helmholtz-Gemeinschaft vertreten. Das Expertengremium setzt sich aus 27 exzellenten Wissenschaftler:innen verschiedener Forschungsgebiete und zwei Politiker:innen zusammen, die eine lange und vielfältige Berufserfahrung aufweisen.
*Die DFG ist die Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland. Sie dient der Förderung von selbstentwickelter und erkenntnisgeleiteter Forschung höchster Qualität in allen Disziplinen.
Hintergrund zur Nationalen Forschungsdateninfrastruktur
Die nationale Forschungsdateninfrastruktur stellt das Netzwerk für den nationalen sowie internationalen Transfer von Forschungsdaten in allen Bereichen der Wissenschaft dar.
Sie wurde 2019 ins Leben gerufen, als Reaktion auf das rasant steigende Volumen an Forschungsdaten, die durch Fortschritte in der Mess- und Analysetechnik, im Bereich Simulation und Hochleistungsrechnen verfügbar werden. Ziel der NFDI ist es, Standards im Datenmanagement zu setzen und dafür zu sorgen, die wachsenden Datenbestände systematisch zu erschließen, langfristig zu speichern und somit für die Nutzung durch Wissenschaft und Gesellschaft zugänglicher zu machen.
Die NFDI setzt sich aktuell aus einem Basisdienst, fünf Sektionen für Querschnittsaufgaben und 26 eigeninitiativ agierenden Konsortien zusammen, die die vielfältigen Wissenschaftsdisziplinen und deren spezifische Bedarfe abdecken. Letztere arbeiten eng mit Rechenzentren, Bibliotheken und Archiven der Forschungseinrichtungen zusammen.
Zu den bereits aktiven Konsortien gehört auch NFDI4Earth, wozu das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) seit Gründung des Konsortiums 2021 einen zentralen Beitrag leistet. NFDI4Earth bringt die führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystemwissenschaften zusammen und entwickelt anhand der Bedürfnisse der Forschenden Datenaustausch- und Datenanalyseumgebungen. Nach diesem Prinzip funktioniert jedes Konsortium.
Das GFZ ist darüber hinaus an dem Konsortium NFDI4Microbiota beteiligt.
Über die finanzielle Förderung der Konsortien entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), in der Bund und Länder – vertreten durch ihre Wissenschafts- und Finanzminister:innen – gemeinsame Programme zur Wissenschaftsförderung verhandeln und beschließen. Insgesamt erhalten die NFDI-Konsortien für zehn Jahre bis zu 90 Millionen Euro jährlich.
Aufgabe des Expertengremiums
Das Expertengremium, dem Sascha Brune nun angehört, verfasst die Förderempfehlungen für die GWK hinsichtlich der Konsortien. Hauptaufgabe des Expertengremiums ist daher die Bewertung der Konsortien-Anträge auf der Grundlage einer fachwissenschaftlichen, informationstechnischen und strukturbezogenen Begutachtung.
Aktuell steht die Vorbereitung der Begutachtung der Konsortien an, die in den drei NFDI-Förderrunden seit 2020, 2021 und 2022 gefördert werden. Auch die Zukunft der NFDI wird ein wesentliches Thema darstellen, denn die Maßnahmen von Bund und Ländern zu Aufbau und Förderung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur laufen 2028 aus.
Wir gratulieren Sascha Brune herzlich und wünschen eine erfolgreiche Amtszeit.