Niels Hovius und Onno Oncken sind zu Fellows der American Geophysical Union (AGU) ernannt worden. Niels Hovius ist wissenschaftlicher Vorstand (kommissarisch) des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ. Bevor er diese Position im November 2020 übernahm, leitete er die Sektion Geomorphologie des GFZ. Onno Oncken war bis zu seiner Pensionierung im August 2021 Leiter der GFZ-Sektion Dynamik der Lithosphäre. Er ist nun als Gastwissenschaftler am GFZ tätig. Mit dem Fellowship würdigt die AGU Mitglieder, die außergewöhnliche wissenschaftliche Beiträge auf dem Gebiet der Erd- und Weltraumwissenschaften geleistet haben. Diese Ehre wird nur 0,1 Prozent der Mitglieder zuteil. Das heißt, dass in diesem Jahr nur 59 von rund 60.000 Mitgliedern aus 137 Ländern zu Fellows ernannt wurden; zwei davon stammen aus dem GFZ.
Hovius kam 2012 von der britischen Universität Cambridge zum GFZ und gründete die Sektion Geomorphologie. In einer gemeinsamen Berufung ist er Professor an der Universität Potsdam. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Dynamik der Erdoberfläche, insbesondere Erosionsprozesse und deren Auswirkungen auf das Erdsystem. Niels Hovius studierte Physische Geographie und Geologie an der Rijks Universiteit Utrecht, Niederlande, und promovierte an der Universität Oxford, Großbritannien. Er war Postdoc in Irland und den USA und Gastprofessor in Frankreich, Norwegen und der Schweiz. Im Jahr 2016 erhielt er die Ralph-Alger-Bagnold-Medaille, die von der European Geoscience Union EGU verliehen wird.
Onno Oncken ist seit der Gründung des Deutschen GeoForschungsZentrums in leitenden Positionen am GFZ tätig. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse der konvergenten Plattengrenzen der Erde und der Gebirgsbildung. Er begann 1992 als Leiter der damaligen Sektion "Struktur, Evolution und Geodynamik" und war von 2003 bis 2018 Departmentdirektor. Von 2004 bis Ende 2020 war Onno Oncken zudem für drei Förderperioden der Programmorientierten Forschungsförderung (PoF) in der Helmholtz-Gemeinschaft Programmsprecher am GFZ. Seit 1994 ist er Professor an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 1998 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet.