Sabine Chabrillat ist seit dem 1. August 2021 Professorin an der Leibniz Universität Hannover. Der Ruf erfolgte gemeinsam mit dem Deutschen GeoForschungsZentrum, wo sie weiterhin Forschungsaufgaben wahrnimmt. Sabine Chabrillat hat den Lehrstuhl für „Digitale Bodenkartierung“ am Institut für Bodenkunde an der Naturwissenschaftlichen Fakultät inne.
Sabine Chabrillat ist bereits seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen GeoForschungsZentrum. Sie leitet seit 2006 das Spektroskopie-Labor und übernahm im Jahr 2014 die Leitung der Arbeitsgruppe "Angewandte hyperspektrale Fernerkundung" in der Sektion 1.4 ‚Fernerkundung und Geoinformatik‘. Stationen ihrer beruflichen Laufbahn umfassen Tätigkeiten am Observatoire Midi-Pyrénées in Toulouse (Frankreich) sowie am Center for the Study of Earth from Space der University of Colorado in den USA.
Chabrillat studierte Astrophysik, Geophysik sowie Raumfahrttechnik an der Paul-Sabatier-Universität, Toulouse und dissertierte in Spektral-Geologie. Thema war die lithologische Unterscheidung eines Peridotit-Massivs mittels luftgestützter, bildgebender Spektroskopie im sichtbaren Infrarotbereich (AVIRIS-Daten).
In ihrer Forschung beschäftigt sich Sabine Chabrillat intensiv mit Bodenspektroskopie sowie NIR- (nahem Infrarot), SWIR- (kurzwelligem Infrarot) und thermisch abbildender Spektroskopie für geowissenschaftliche und Umweltanwendungen. Sie verbessert Methoden der hyperspektralen Fernerkundung unter anderem mit dem Ziel, Bodenvariablen und die Oberflächeneigenschaften arider und landwirtschaftlich genutzter Gebiete quantitativ genauer zu erfassen. Insbesondere die Erkennung und Quantifizierung von Bodenerosions- und Bodendegradationsprozessen spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle.
Sabine Chabrillat ist darüber hinaus als ‚Principal Investigator‘ für die im Jahr 2022 geplante Hyperspektral-Satellitenmission EnMAP (Environmental Mapping Analysis Program) tätig. Gleichzeitig ist sie Koordinatorin der EnMAP Science Advisory Group und des EnMAP-Projektkonsortiums. Durch die Arbeit an EnMAP umfasst dies die wissenschaftliche Unterstützung der Raumfahrtagentur sowie des Bodensegments mit Algorithmen bzw. auch neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ein persönlicher Forschungsschwerpunkt liegt dabei auf Böden sowie Oberflächenprozessen in Trockengebieten wie auch der Verknüpfung verschiedener Methoden: wie können unterschiedlichste Skalen, d.h. Labormessungen, Feldkampagnen und die hyperspektrale Bildverarbeitung gut miteinander in Verbindung gebracht werden? Wie gelingt es, Datenbanken mit Informationen zu Böden mit Satellitendaten sinnvoll zu verknüpfen? In diesem Zusammenhang ist sie auch Co-Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Standards and protocols for soil spectroscopy" (P4005) des weltweiten Berufsverbandes IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers), welche sich mit der Entwicklung von Multiskalendaten für den Boden befasst.