Als Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung absolvieren Dr. Ahmed Nasser Mahgoub aus Ägypten und Dr. Diptiranjan Rout aus Indien seit diesem März einen Forschungsaufenthalt am Deutschen GeoForschungZentrum. Die Wissenschaftler erhalten das Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden und werden in der Sektion 2.3 „Geomagnetismus“ forschen. Das Stipendium fördert explizit erfahrende und überdurchschnittlich qualifizierte internationale Wissenschaftler, die auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, mit einer deutschen Institution zu kooperieren. Gastgeberin von Dr. Diptiranjan Rout ist Prof. Dr. Claudia Stolle, die Leiterin der Sektion „Geomagnetismus“; Herr Dr. Maghoub wird bei Dr. Monika Korte, der Leiterin der Arbeitsgruppe "Entwicklung des Erdmagnetfelds" forschen.
Dr. Ahmed Nasser Mahgoub hat an der Assiut University in Ägypten studiert und anschließend an der Universidad Nacional Autónomica de México (UNAM) promoviert. Dort beschäftigte er sich mit paläomagnetischen Messungen von Lavaproben, um einerseits Informationen über Magnetfeldänderungen der Vergangenheit zu erlangen, aber auch um zur Datierung und dem Verständnis mehrerer mexikanischer Vulkane beizutragen.
In seinem jetzigen Projekt wird sich Dr. Mahgoub mit der globalen Rekonstruktion des Erdmagnetfelds während der letzten Umpolung vor etwa 780.000 Jahren beschäftigen. Basierend auf weltweit publizierten paläomagnetischen Daten von Vulkangesteinen und Sedimenten wird das entwickelte Magnetfeldmodell sowohl dem besseren Verständnis der Prozesse im Erdkern während der Umpolung dienen, als auch zur Abschätzung der verringerten magnetischen Abschirmwirkung gegen Sonnenwind und kosmische Strahlung während solch extremer Magnetfeldänderungen.
Dr. Diptiranjan Rout studierte Physik am National Institute of Technology Rourkela, promovierte anschließend in Weltraumphysik am Physical Research Laboratory in Indien. Zu seinen Forschungsinteressen gehören u.a. Sonnenwind-Magnetosphäre-Ionosphäre-Thermosphäre-Kopplung, Weltraumwetter sowie die Geoeffektivität von Sonnenwindstrukturen. Er war bis vor kurzem als Postdoc an Clemson University in South Carolina in den Vereinigten Staaten.
Am Deutschen GeoforschungsZentrum wird Dr. Rout in einem Projekt mitarbeiten, dessen Ziel die Bewertung der Stärke wie auch der Variationen der ionosphärischen Ströme im Polarlicht als Indikator für gravierende Weltraumwetter-Ereignisse ist. Insbesondere soll die Ausbreitung der vom Sonnenwind und der Magnetosphäre stammenden Energie in die obere Atmosphäre der niederen Breiten quantifiziert und ihr globaler Einfluss auf die ionosphärische Elektrodynamik bewertet werden. Zu diesem Zweck werden magnetische Daten der Swarm-Mission (drei Forschungssatelliten der Europäischen Weltraumorganisation), und anderer Satelliten zusammen mit ionosphärischen Parametern, die von Bodeneinrichtungen gemessen werden, analysiert.