Hayley Allison, die in der Sektion 2.7 „Weltraumphysik und Weltraumwetter“ am Deutschen GeoForschungsZentrum arbeitet, erhält für ihre wissenschaftliche Arbeit den renommierten „Leopoldina-Preis für junge Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler“.
Hayley Allison studierte Physik und Astrophysik an der University of Leicester (UK) und wurde in Angewandter Mathematik an der University of Cambridge promoviert. Die Astrophysikerin befasst sich mit dem Van-Allen-Gürtel, dem Strahlungsgürtel der Erde. Er enthält energiereiche positiv und negativ geladene Teilchen, die vom Erdmagnetfeld festgehalten werden. Zusammen mit Yuri Shprits entdeckte die Nachwuchswissenschaftlerin, dass Elektronen im Van-Allen-Gürtel auf ultra-relativistische Energien beschleunigt werden können, also nahezu auf Lichtgeschwindigkeit. Sie befasste sich mit den Beschleunigungsmechanismen und fand heraus, unter welchen Bedingungen das Phänomen auftritt. Ihren Ergebnissen zufolge spielen zum einen Plasmawellen, die bei Sonnenstürmen auftreten, eine entscheidende Rolle. Zum anderen muss eine geringe Dichte des Hintergrundplasmas vorliegen. Allisons Arbeit hat praktische Bedeutung, da derart schnelle und schwere Elektronen Satelliten gefährden können. Die energiereichen Teilchen sind nicht abschirmbar.
Die Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften vergibt diesen Preis alle zwei Jahre an zwei herausragende Forschende, deren Promotion nicht länger als fünf Jahre zurück liegt. Hayley Allison hat in ihrer Zeit in Potsdam bereits 13 wissenschaftliche Arbeiten mitveröffentlicht. Der nun verliehene Preis wird von Akademie Freundeskreis e.V. finanziert und ist derzeit mit 5.000 Euro dotiert.