Der Ausschuss Geodäsie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (DGK) hat den diesjährigen Wissenschaftspreis an Dr.-Ing. Kyriakos Balidakis verliehen. Balidakis forscht als Postdoc am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in der Sektion „Geodätische Weltraumverfahren“. Den Preis erhält Balidakis für seinen herausragenden wissenschaftlichen Beitrag zur Kombination geodätischer Weltraumverfahren. Solche Verfahren vermessen vom Erdboden aus Referenzpunkte im Weltraum, Satelliten auf unterschiedlichen Flughöhen bis zu entfernten Radiosternen mit Hilfe von Lasern und Radiosignalen.
Dr.-Ing Balidakis hat beachtliche Fortschritte bei der Weiterentwicklung sogenannter Reduktionsmodelle für die verschiedenen Messverfahren erzielt. Insbesondere modelliert er geophysikalische Belastungen der Erdkruste, die kleinste aber wesentliche Verschiebungen der Messstationen bewirken. Er quantifiziert darüber hinaus die atmosphärischen Laufzeitverzögerungen von Signalen, die von den geodätischen Weltraumverfahren VLBI, SLR, GNSS und DORIS verwendet werden. Balidakis analysierte dafür unter anderem eine große Anzahl numerischer Wettermodelldaten. Mit seinen Arbeiten unterstützt Balidakis die Bemühungen der Weltraumgeodäsie, ein Genauigkeitsniveau von 1 mm auf globaler Ebene zu erreichen. Denn hochgenaue langzeitstabile globale Referenzrahmen sind die metrologische Basis zur Beobachtung der veränderlichen Prozesse im System Erde (Anstieg des Meeresspiegels, Plattentektonik etc.).
Der Wissenschaftspreis Geodäsie (DGK-Preis), der alle zwei Jahre vergeben wird, würdigt junge Wissenschaftler*innen mit bereits ausgeprägtem internationalem Profil. Maßgeblich ist die wissenschaftliche Gesamtleistung einschließlich der nach der Promotion veröffentlichten wissenschaftlichen Publikationen.