Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Zusammenarbeit zwischen GFZ und Nepal gestärkt

Die nepalesische Außenministerin Dr. Arzu Rana Deuba hat das GFZ besucht. Im Fokus: Die Kooperation für ein innovatives Frühwarnsystem vor Naturkatastrophen wie Gletscher- und Geröllabgängen.

Am 16.12.2025 hat die nepalesische Außenministerin Dr. Arzu Rana Deuba das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ besucht. Sie wurde von ihrem Stab sowie dem nepalesischen Botschafter in Deutschland, Dr. Shail Rupakheti, begleitet. Im Rahmen der Gespräche wurden weitere Schritte zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem GFZ und Nepal im Bereich der Katastrophenvorsorge und -frühwarnung vereinbart.

Dr. Ludwig Stroink, Leiter „Projekte und Internationales“ am GFZ, hieß die Delegation im Namen der Wissenschaftlichen Vorständin, Prof. Susanne Buiter, willkommen und stellte das breite wissenschaftliche Spektrum des GFZ vor. Im Fokus des Treffens stand die Präsentation eines innovativen Frühwarnsystems durch Prof. Niels Hovius, Leiter der Sektion Geomorphologie. Dieses System, das auf dem Aufbau eines landesweiten Netzwerks von seismologischen Stationen basiert, bietet weitreichende Möglichkeiten für die Frühwarnung vor Naturkatastrophen in Nepal.

Insbesondere dient es zur Früh- oder Echtzeitwarnung für Hangrutschungen, Gletscher- und Geröllabgänge sowie für Sturzfluten. Das würde insbesondere in schwer zugänglichen Bergregionen eine rechtzeitige Warnung ermöglichen und damit nicht nur Menschenleben retten, sondern auch schwere infrastrukturelle Schäden, beispielsweise an Staudämmen für die Energieerzeugung, vermindern – und das bei vergleichsweise niedrigen Kosten. So können Evakuierungsmaßnahmen getroffen werden, oder Schleusentore von Dämmen geöffnet werden, um Schäden an Infrastruktur und Menschenleben möglichst gering zu halten. Zudem wird das bereits existierende seismologische Netzwerk gestärkt, das vornehmlich der Analyse von Erdbeben dient.

Ein essentieller Bestandteil eines solchen Frühwarnsystems ist die Einbindung der Zivilgesellschaft, um die sogenannte „letzte Meile“ in der Warnkette abzudecken. Die rechtzeitige und effektive Information der betroffenen Bevölkerung erfordert ein umfassendes Engagement vor Ort.

Im Rahmen der Gespräche wurde vereinbart, die verschiedenen Aspekte sowie die Zusammenarbeit mit nepalesischen Institutionen in einem vom nepalesischen Außenministerium unterstützten Koordinierungstreffen weiter zu konkretisieren. Dieses Treffen werde eine Plattform bieten, um die Synergien zwischen Wissenschaft, Regierung und Gesellschaft zu maximieren und die Implementierung des Systems voranzutreiben.

Die Delegation zeigte sich beeindruckt von den vorgestellten Ansätzen und bekräftigte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit dem GFZ, um Nepal bei der Bewältigung seiner besonderen geographischen und klimatischen Herausforderungen zu unterstützen.

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