Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Chilenische Botschafterin zu Gesprächen am GFZ

Die chilenische Botschafterin Magdalena Atria besuchte das GFZ, um sich über deutsch-chilenische Projekte mit jungen Wissenschaftler:innen auszutauschen und die Zusammenarbeit zu vertiefen.

Am 23. Oktober 2023 stattete die Botschafterin von Chile, Magdalena Atria, dem Helmholtz Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ einen Besuch ab. Gemeinsam mit ihrer Delegation informierte sie sich über deutsch-chilenische Forschungsprojekte. Zudem fand ein Austausch mit jungen chilenischen Wissenschaftler:innen statt, die gerade ihre Doktorarbeit am GFZ machen. Das GFZ und Chile verbindet eine langjährige gute Zusammenarbeit im Rahmen zahlreicher Projekte, etwa auf den Gebieten Erdbeben und Erdoberflächenerforschung.

Der Besuch mit einer Begrüßung und einer Vorstellung des GFZ durch die wissenschaftliche Vorständin Susanne Buiter und dem Leiter „Projekte & Internationales“, Ludwig Stroink. Anschließend wurden langjährige chilenisch-deutschen Projekte vorgestellt und mögliche neue diskutiert. Zudem regten die Doktorand:innen eine Diskussion über den Austausch junger Talente zwischen dem GFZ und Chile, sowie bilaterale Forschungsinitiativen an.

 

Projekt: IPOC - Integriertes Plattenrandobservatorium Chile

Das IPOC verfolgt mit seinem integrierten methodischen und technologischen Ansatz das Ziel, den Plattenrand in Nord Chile vor, während und nach großen seismischen Ereignissen systematisch zu observieren und konnte seine Leistungsfähigkeit unter anderem anlässlich des Erdbebens vom 1.4.2014, Magnitude 8,1 unter Beweis stellen.

IPOC ist ein internationales Vorhaben, an dem neben chilenischen Universitäten (Universidad de Chile, Santiago, Universidad Católica del Norte, Antofagasto, Pontificia Universidad Católica de Chile, Santiago) auch Partner aus Frankreich (Institut de Physique du Globe Paris IPGP und Ecole Normale Supérieure, Paris) beteiligt sind.

Das IPOC gehört zur Forschungsinfrastruktur des GFZ und wird von Sektion 4.1: Dynamik der Lithosphäre geleitet. Begona Fernanda Parraguez Landaeta und Ambrosio Vega Ruiz stellten als oben genannte Doktorand:innen mithilfe von Dr. Pia Victor das Projekt und ihre Forschung damit vor.

 

Projekt: Einfluss sich ändernder Klimabedingungen auf die Biodiversität

Das zweite Projekt beschäftigt sich mit dem Einfluss mikrobieller Prozesse auf die Bodenbildung und -stabilisierung unter sich ändernden Klimabedingungen. Veränderungen in der Lufttemperatur und der Niederschlagsmenge führen zu Veränderungen in den mikrobiellen Gemeinschaften und beeinflussen die Biodiversität entlang der Küstenkordillere. Victoria Rodriguez und Diego Medina Caro arbeiten zurzeit im Rahmen ihrer Doktorarbeiten an dem Projekt und stellten dieses vor.

 

Ausblick: Mögliche Zukünftige Zusammenarbeit an Hochgebirgslabor und -observatorium

Intensiv diskutiert wurde auch die deutsche Beteiligung an einem geplanten Hochgebirgslabor und -observatorium am Salar de Maricunga, eine Salzwüste in der chilenischen Atacama-Region. In 3.800 Meter Höhe soll unter Leitung der Universität von Atacama gebaut werden. Die Universität von Atacama ist an einer umfänglichen Zusammenarbeit mit dem GFZ interessiert. Neben der Geomikrobiologie sollen nach Möglichkeit auch weitere Disziplinen wie die Geologie, die Geochemie und die Glaziologie eingebunden werden.

 

Wir danken den chilenischen Gästen für die Gelegenheit zum Austausch von Ideen und Erfahrungen und die Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland der Geoforschung.

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