Christoph Keuschnig hat ein prestigeträchtiges Marie Skłodowska-Curie Action (MSCA)-Postdoktorandenstipendium erhalten, um die Auswirkungen von Pilz-Bakterien-Interaktionen auf die Bodenstrukturbildung zu erforschen. Das wettbewerbsintensive Förderprogramm bietet die Möglichkeit, im Ausland zu forschen und zielt zusätzlich auf den Austausch von Fachwissen zwischen der Gastorganisation und dem Stipendiaten ab.
Dr. Keuschnig schloss seine Masterstudien in Biotechnologie und Landwirtschaft an der BOKU in Wien ab, bevor er in Frankreich an der Ecole Centrale de Lyon in Mikrobieller Ökologie promovierte. Er spezialisierte sich auf die molekulare und metagenomische Analyse von Mikrobiomen in Böden, Permafrost und Schnee. Letztes Jahr schloss er sich dem Team von Prof. Liane G. Benning im Rahmen des ERC-Projekts DEEP PURPLE an. Er wird seine Arbeit in der Sektion 3.5 Grenzflächengeochemie während des nun bewilligten 2-jährigen Stipendiums fortsetzen.
MICOL-FUNTRANS (Microbial colonization by fungal hyphae mediated transport) zielt darauf ab, ein neuartiges Mikrokosmos-System zu entwickeln, welches die kontinuierliche Beobachtung von mikrobiellen Prozessen in Böden erlaubt. Im Rahmen dieser Arbeit wird das GFZ neue Kooperationen mit Dr. Claire Stanley vom Imperial College London und Dr. Lukas Y. Wick vom UFZ in Leipzig eingehen, die beide Experten auf dem Gebiet der mikrobiellen Interaktionen sind. Die im Labor gewonnenen Erkenntnisse werden schließlich durch ein Feldexperiment in einen Gletschervorfeld in Grönland komplettiert.
Das GFZ und die Sektion 3.5 bietet mit der Expertise in der hochauflösenden Analyse von Böden sowie der gesamten Infrastruktur ein hervorragendes Umfeld für das Projekt. Die Forschungsarbeit von Dr. Keuschnig wird zu einem umfassenderen Verständnis von Bodenökosystemen und dem Einfluss von Pilz-Bakterien-Interaktionen auf Bodengesundheit und -qualität beitragen.
