Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Citizen Science Preis für Christopher Kyba

Christopher Kybas Veröffentlichung zur Lichtverschmutzung wird auf den ersten Platz von „Wissen der Vielen – Forschungspreis für Citizen Science“ gewählt und erhält ein Preisgeld

Für seine Forschung zu Lichtverschmutzung wird Dr. Christopher Kyba mit dem Citizen Science Forschungspreis der Plattform „Bürger schaffen Wissen“ ausgezeichnet. Der Forscher konnte mithilfe von mehr als 50 000 Beobachtungen von Bürgerwissenschaftler:innen weltweit herausfinden, wie Lichtverschmutzung von 2011 bis 2022 die menschliche Wahrnehmung von Sternen beeinflusst hat.

Christopher Kyba untersucht Veränderungen in der Lichtemission mit verschiedenen Methoden. Ein Teil seiner Arbeit wurde mit Satelliten durchgeführt, aber das Problem bei Beobachtungen von oben ist, dass sie nicht in der Lage sind, das Licht zu sehen, das sich seitlich ausbreitet (z.B. aus Fenstern).  Dieses Licht trägt aber am meisten zur Lichtverschmutzung bei. Aus diesem Grund setzte Kyba auf das menschliche Sehvermögen als Sensor.

Im Rahmen des Projektes „Globe at Night“, das von NOIRLab in den USA koordiniert wird, zeigten Wissenschaftler:innen den Teilnehmenden von 2011 bis 2022 über eine Webanwendung eine Reihe von Sternenkarten. Die Teilnehmenden wurden anschließend gefragt, welche dieser Karten dem Nachthimmel an ihrem Ort am besten entspricht.

Christopher Kyba konnte herausfinden, dass sich die Sichtbarkeit von Sternen trotz (oder wegen) der Umstellung auf LED-Beleuchtung seit der 2010er Jahren verschlechtert hat. Die Beobachtungsdaten der Bürgerwissenschaftler:innen sind eine hervorragende Ergänzung zu den Satellitendaten, die eine viel langsamere Wachstumsrate für aufwärts gerichtetes Licht zeigen.

Die Jury von „Wissen der Vielen – Forschungspreis für Citizen Science“ hat die Veröffentlichung , die in Science (Vol. 379 | Iss. 6629) erschienen ist, auf den ersten Platz gewählt. Bei der Auswahl berücksichtigt die Jury insbesondere die fachliche Qualität und den Mehrwert von Citizen Science für die Forschung.

Mit dem „Forschungspreis für Citizen Science“ soll Citizen Science im Wissenschaftssystem mehr Anerkennung finden und die Bedeutung von partizipativer Forschung in der wissenschaftlichen Gemeinschaft stärken. Um seine bürgerwissenschaftlichen Aktivitäten weiter ausbauen zu können, erhält Christopher Kyba ein Preisgeld von 20 000 Euro.

Kyba forscht in der Abteilung „Interdisziplinäre Geoinformationswissenschaften“ an der Ruhr Universität Bochum unter Bürger:innenbeteiligung weiterhin zu Lichtverschmutzung. Er forschte viele Jahre am GFZ und ist gleichzeitig über die Sektion 1.4 │Fernerkundung und Geoinformatik immer noch mit dem GFZ assoziiert.


Über die Plattform „Bürger schaffen Wissen“

«Bürger schaffen Wissen» ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland. Es finden sich hier viele Projekte zum Mitmachen. «Bürger schaffen Wissen» versteht es als Aufgabe, die Bürgerforschung in Deutschland weiterzuentwickeln, bekannter zu machen und über Projekte zum Mitforschen zu informieren. Die Plattform präsentiert, vernetzt und unterstützt Citizen Science Projekte.

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