Auf dem Europäischen Geothermie-Kongress vom 17. bis 21. Oktober 2022 in Berlin trifft sich die Branche, um die neuesten Entwicklungen dieser aufstrebenden Erneuerbaren Energie zu diskutieren.
Der Europäische Geothermie-Kongress EGC bringt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen, um unter anderem Lösungen für die aktuelle Wärmekrise zu finden. Die vier Hauptthemen des Kongresses in Berlin sind „Geothermische Lösungen für die zukünftigen erneuerbaren Energiesysteme“, „Politik & Märkte“, „Technologie & Innovation“, sowie „Forschung & Entwicklung“. Organisiert wird der Kongress in diesem Jahr vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V., das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ ist der institutionelle Hauptpartner des Kongresses und im Programm sowie durch die Leitung von wissenschaftlichen Sessions eingebunden.
Feierliche Eröffnung am 18.10., 11 Uhr
Die feierliche Eröffnungszeremonie des EGC 2022 fand am Dienstag, den 18. Oktober 2022 um 11:00 Uhr statt. Dort sprachen neben Politiker:innen auch renommierte Wissenschaftler:innen, unter anderem Prof. Dr. Ingo Sass, Leiter der Sektion Geoenergie am GFZ. Er hat gemeinsam mit Prof. Dr. Rolf Bracke, Leiter des Fraunhofer IEG, die in Kooperation entstandene „Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland“ vorgestellt.
Basis für Diskussionen und Entwicklungen: Die „Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland“
Die Hälfte des kommunalen Wärmebedarfs soll bis 2030 aus klimaneutralen Quellen gedeckt werden. Um dieses Ziel der Bundesregierung zu erreichen, kann die Tiefe Geothermie einen großen Beitrag leisten, weil sie beständig und witterungsunabhängig lokal Energie liefert und wenig Fläche in Siedlungen belegt. Die gemeinsame Roadmap von Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft zeigt, dass Tiefe Geothermie ein Potenzial in Deutschland hat, welches erlaubt, Ausbauziele von mehr als einem Viertel des jährlichen deutschen Wärmebedarfes (über 300 TWh) ins Visier zu nehmen. Das Papier gibt Handlungsempfehlungen, um dieses Ziel zu erreichen.
„Ohne Geothermie wird eine Dekarbonisierung des Wärmesektors in Deutschland nicht möglich sein. Die natürlichen Wärmepotenziale im Untergrund sind hierfür in den meisten urbanen Räumen vorhanden. Der nachhaltige Ausbau von Geothermie ist eine Investition in die Städte unserer Zukunft“, sagt Prof. Ingo Sass, Leiter der Sektion „Geoenergie“ am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ.
Ein Fokus der Wissenschaft: Das Forschungsbergwerk GeoLab
Das GFZ präsentiert weitere wissenschaftliche Highlights: In der Semiplenarsitzung 1A am Mittwoch, 19.10., 9 Uhr, hat Ingo Sass mit dem GeoLab ein zukunftsweisendes Projekt vorgestellt. Es handelt sich um ein Forschungsbergwerk, das gemeinsam mit dem Karlruher Institut für Technologie (KIT) und anderen Partnern errichtet wird. „Wir werden gezielt in den kristallinen Untergrund gehen“, so Ingo Sass, „weil wir wissen, dass die überwiegende Anzahl der deutschen Großstädte diesen Gesteinstyp in mit Bohrungen erreichbaren Tiefen im Untergrund haben. Die Transferwirkung von GeoLaB wird von großer Bedeutung für die Wärmewende in den Ballungsräumen sein.“
Infostände des GFZ
Wer mehr über die aktuelle Forschung des GFZ in Sachen Geothermie wissen möchte, kann sich an den Ständen Nr. B22 und B23 informieren.
Exkursionen mit dem GFZ
Abgerundet wird der Kongress am letzten Tag (Freitag, 21.10.) durch die Chance, Geothermie-relevante Projekte vor Ort zu erleben. Das GFZ bietet interessierten Gästen gleich zwei Exkursionen an. Die Tour durch die Labore und Technikumshallen des Forschungszentrums stößt auf großes Interesse und ist bereits ausgebucht. Für die geologische Führung im Rahmen einer Geländewagentour am Rande des Kalksteintagebaus Rüdersdorf unter Leitung des GFZ sind noch wenige Plätze verfügbar.
Zielgruppe ist die Wissenschaft. Medienschaffende müssten sich bei Interesse erkundigen, ob es noch freie Plätze gibt.
Weitere Informationen zum Kongress und das vollständige Programm finden Sie online unter: www.europeangeothermalcongress.eu
Über den Kongress
Der Europäische Geothermie-Kongress findet vom 17. bis 21. Oktober 2022 im BCC, Berlin, Deutschland statt. Alle drei Jahre treffen sich Akteur:innen aus allen Bereichen des Geothermie-Sektors auf dem EGC, der dieses Jahr vom European Geothermal Energy Council (EGEC) und vom Bundesverband Geothermie e.V. gemeinsam in Berlin organisiert wird. Das Programm wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Huenges erstellt, dem ehemaligen Leiter der Sektion „Geoenergie“ am GFZ. Gemeinsam mit 60 weiteren Expert:innen der Geothermie aus ganz Europa wurden über 400 eingereichte wissenschaftliche Papiere gesichtet, bewertet und zu einem vielfältigen und ansprechenden Programm zusammengestellt.
(Editierte Version der gemeinsamen PM von Bundesverband Geothermie, GFZ, European Geothermal Energy Council (EGEC))
Das gemeinsame Strategiepapier von Autoren der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft «GEOTHERMIE-ROADMAP FÜR DEUTSCHLAND Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für eine erfolgreiche Wärmewende» finden Sie online unter: PDF Download (7,1 MB)
Pressekontakt:
Bundesverband Geothermie e.V.
Albrechtstraße 22
10117 Berlin
Tel.: 030 / 200 954 950
Web: www.geothermie.de