GFZ leitet Horizon 2020-Projekt zur Vorhersage des Weltraumwetters
Regierungsbehörden und Unternehmen, zum Beispiel Satellitenbetreiber und -hersteller, benötigen Weltraumwettervorhersagen mit langen Vorlaufzeiten und einer hohen statistischen Sicherheit, die auf spezifische technische Systeme zugeschnitten sein sollten. Diese Erfordernisse werden im neuen PAGER-Projekt behandelt, das von der GFZ-Sektion "Magnetosphärenphysik" geleitet und im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 finanziert wird. In diesem Projekt erhält das Konsortium, das aus fünf Partnern aus Europa und den USA besteht, insgesamt 2,4 Millionen Euro, davon gehen 1,1 Millionen Euro an das GFZ. Die Auftaktveranstaltung fand Ende Januar in Potsdam statt.
PAGER steht für "Prediction of Adverse Effects of Geomagnetic Storms and Energetic Radiation" (Vorhersage negativer Auswirkungen von geomagnetischen Stürmen und energetischer Strahlung).
Um die verfügbaren Messungen zu nutzen und den Erfordernissen der Weltraumwettervorhersage gerecht zu werden, kombinieren die Forschenden modernste Modelle, die die gesamte Strecke von der Sonnenoberfläche bis zur inneren Magnetosphäre der Erde abdecken. Außerdem werden sie Gruppen aus physikbasierten und Machine-Learning-Modellen einsetzen, um die Weltraumwetterbedingungen ein bis zwei Tage im Voraus vorherzusagen. Dieser innovative Ansatz wird es den Forschenden ermöglichen, nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch die entsprechenden statistischen Zuverlässigkeitswerte zu liefern. Darüber hinaus werden sie die Vorhersagemodelle mittels Datenassimilation mit Messdaten verschmelzen.
Dem Team gehören die führenden Fachleute für Weltraumwetter an, während sich der Beirat aus den Leiterinnen und Leitern der Weltraumwetter-Vorhersagezentren von ESA, NASA und NOAA zusammensetzt. (ph)
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