Helmholtz-Zentrum Deutsches Geoforschungszentrum

Panta Rhei Symposium am GFZ

Zum Abschlusssymposium für die wissenschaftliche Dekade „Panta Rhei – Change in Hydrology and Society“ kamen vom 10.-11.07. am GFZ 150 Forschende und Praktiker:innen aus 32 Ländern zusammen.

Am 10. und 11. Juli 2023 fand das Abschlusssymposium für die wissenschaftliche Dekade „Panta Rhei – Change in Hydrology and Society“ der „Interantional Association of Hydrological Sciences“ (IAHS) am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam statt.

150 Hydrolog:innen, Ingenieur:innen, Sozialwissenschaftler:innen und Praktiker:innen aus 32 Ländern, die sich mit Themen rund um Wasser und Gesellschaft befassen, kamen zusammen, um den erzielten Fortschritt der wissenschaftlichen Dekade Panta Rhei zu feiern, noch offene Fragen zu identifizieren und weitere Schritte zu diskutieren. Während des Symposiums wurde das Panta Rhei Synthesebuch „Coevolution and Prediction of Coupled Human-Water Systems“ vorgestellt.

Programm mit vielfältigen Perspektiven

Keynote Vorträge von Johan Rockström (Direktor des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung, Deutschland),  Fuqiang Tian (Professor an der Tsinghua Universität, China), Manuela Brunner (Professorin an der ETH Zürich, Schweiz) und Joerg Niewoehner (Direktor des Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys), Deutschland) beleuchteten die Phänomene, Probleme und Lösungsmöglichkeiten, die mit den Veränderungen des Wasserkreislaufs durch den globalen Wandel einhergehen aus klimawissenschaftlicher, hydrologischer und anthropologischer Perspektive.

Mehr als 40 Nachwuchswissenschaftler:innen hatten Gelegenheit, ihre detaillierten Ergebnisse von Fallstudien aus der ganzen Welt in Kurzvorträgen und Postern vorzustellen. Eine Gruppe Studierender des Sozio-Hydrologie-Kurses der Humboldt Universität zu Berlin haben ihre interdisziplinären Arbeiten zu Mensch-Wasser-Beziehungen entlang der Panke in Berlin-Brandenburg präsentiert. Zwei international besetzte Podiumsdiskussionen und der visionäre Ausblick durch Günter Blöschl (Professor an der TU Wien und Past-President der IAHS) rundeten das Programm ab.

Zu den wichtigen Erkenntnissen des Panta Rhei-Jahrzehnts gehören unter anderem die folgenden:

  • Langfristige Entwicklungen, einschließlich der Rückkopplungen zwischen natürlichen und sozioökonomischen Prozessen, müssen verstanden werden, da ihre Nichtberücksichtigung zu unbeabsichtigten, negativen Folgen menschlicher Eingriffe führen kann.
  • Ein partizipatorischer Ansatz, der alle Interessengruppen einbezieht, verleiht dem Forschungsdesign, der Modellierung und den Ergebnissen zusätzliche Details und Legitimität.
  • Fragen der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung müssen bei der Planung, Modellierung und Durchführung von Forschungsarbeiten berücksichtigt werden.
  • Das Hochwasser- und Dürrerisikomanagement muss eine längerfristige, komplexe Systemperspektive einnehmen, anstatt sich auf eine kurzfristige Risikominderung zu konzentrieren.
  • Es besteht ein großes Potenzial, von ähnlichen Wasserproblemen an verschiedenen Orten der Welt zu lernen.

Heidi Kreibich, Vorsitzende von Panta Rhei für die Zeit von 2021-2023, fügt hinzu:

„Weiteren Fortschritt erwarten wir durch das Zusammenspiel von Erweiterung und Synthese: Zum Beispiel müssen wir noch mehr von anderen Menschen und Studien lernen, die lokalen Bevölkerungen befähigen und Allianzen mit anderen wissenschaftlichen Communities etwa aus der Klimaforschung bilden.

Das Panta-Rhei-Jahrzehnt geht jetzt zu Ende, aber die lebendige, aktive Gemeinschaft, die sich in den letzten 10 Jahren entwickelt hat, wird in anderen IAHS-Aktivitäten wie der der neuen Dekade 'Science for solutions: Hydrology Engaging Local People IN one Global world (HELPING)', der neuen 'International Commission on Human-Water Feedbacks (ICHWF)', und der neuen Arbeitsgruppe 'Unsolved Problems in Hydrology (UPH)' weiterarbeiten."

Hintergrund:

Die Panta Rhei Initiative widmete sich der Erforschung von Wechselwirkungen und Rückkopplungen zwischen Hydrologie und Gesellschaft. Die Forschung konzentrierte sich auf Prozesse und Triebkräfte des Wandels im Wasserkreislauf, wobei die Wechselwirkungen mit dem sich verändernden Gesellschaftssystem stark berücksichtigt werden. Die Aktivitäten von Panta Rhei wurden in 32 Arbeitsgruppen mit insgesamt mehr als 500 Mitgliedern durchgeführt.

Topic 5: Landschaften der Zukunft

Wissenschaftlicher Kontakt:

Arbeitsgruppenleiterin
Priv. Doz. Dr. Heidi Kreibich

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