Joanne Heslop und Egbert Jolie haben die diesjährigen Stipendien des diesjährigen GFZ Discovery Fund (ehemals Topic Innovation Fund TIF) erhalten. Die Postdoc-Stipendien wurden 2018 erstmals ausgeschrieben, gehen nun in die zweite Runde und haben eine maximale Laufzeit von drei Jahren. Von erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten wird erwartet, dass sie innovative Projekte durchführen und zukünftige Forschungsfelder innerhalb der GFZ-Forschungsgruppen identifizieren.
Das Forschungsthema ist frei wählbar, muss jedoch einer der Forschungsgruppen des GFZ der vierten Förderperiode der programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft POF IV zugeordnet, interdisziplinär ausgerichtet und in enger Zusammenarbeit mit mindestens zwei GFZ-Sektionen durchgeführt werden. Die Positionen sollen die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Forschungsthemen verbessern.
Joanne Heslop kommt von der Queen’s University in Kingston, Kanada und hat im Oktober ihre Arbeit am GFZ aufgenommen. Egbert Jolie stößt vom Iceland GeoSurvey ÍSOR aus Reykjavík, Island, zum GFZ. Er wird am 1. Januar 2020 beginnen.
Joanne Heslops Projekt heißt „MicroModel: Mikroskalige Kontrollen zur Modellierung der mikrobiellen Treibhausgasproduktion“. Während ihrer Promotion an der University of Alaska, Fairbanks, untersuchte sie die geochemisch und mikrobiologisch kontrollierte Methanbildung in einem arktischen See. Nach ihrem Abschluss beschäftigte sie sich weiterhin mit dem Umsatz von organischem Kohlenstoff und der Bildung von Treibhausgasen in der kanadischen Hocharktis. Das Ziel ihres GFZ Discovery Fellowship-Projekts ist es, hochauflösende mikrobiologische Daten sowie Daten des Kohlenstoff-Umsatzes in geochemische Modelle zu integrieren, um Vorhersagen über mögliche Treibhausgasemissionen zu treffen. Sie wird in der GFZ-Sektion Geomikrobiologie arbeiten, im engen Austausch mit der Sektion Organische Geochemie.
Egbert Jolies Vorhaben trägt den Titel „Magmatische Gasemissionen und deren Bedeutung für Georessourcen und Georisiken“. Nach Abschluss seines Studiums an der TU Freiberg leitete er geothermische Explorationsprojekte im Ostafrikanischen Grabenbruch in Ruanda, Tansania, am Geozentrum Hannover. Im Rahmen seiner Promotion an der TU Berlin und dem GFZ forschte er in der Basin and Range Province in den USA, an der Optimierung geothermischer Explorationsverfahren durch die Bestimmung vulkanischer Gase. Diese Arbeit bildete die Basis für weitere, von ihm wissenschaftlich koordinierte Forschungsprojekte in Neuseeland, Äthiopien, Mexiko und zuletzt Island. Das Ziel seines GFZ Discovery Fellowship-Projekts ist die Entwicklung neuer Methoden zur systematischen Untersuchung vulkanischer Gasemissionen, um diese als neue Parameter in Monitoring-Systeme zu integrieren. (jz)